Gründer des Biotechnologie-Startups BIOMES veröffentlicht „Darmkompass“ Berlin/Wildau, 19. Mai 2020 – Der Einfluss des Darms auf das menschliche Wohlbefinden wurde [...]
Studie belegt: Heilfasten wirkt sich positiv auf Darmflora aus
Studie belegt: Heilfasten wirkt sich positiv auf Darmflora aus
Wildau, 22. März 2021 – Periodisches Fasten, besonders nach der Buchinger-Methode, führt nicht nur zu einem deutlichen Gewichtsverlust, sondern wirkt sich auch unmittelbar auf die Darmgesundheit und -zusammensetzung aus. Das haben Forscher*innen der Universität Wien und des Biotechnologie-Unternehmens BIOMES in einer gemeinsamen Studie herausgefunden. Sie ist bislang eine der wenigen wissenschaftlichen Erhebungen, die den Zusammenhang zwischen Fasten, Darm-Mikrobiom und Stoffwechsel aufzeigen. Immer mehr Menschen verzichten zeitweise auf Nahrung, um einen positiven Effekt für ihre Gesundheit zu erzielen. Die Studie untermauert nun die Wirksamkeit dieser Methode. Die neuen Erkenntnisse wurden vor Kurzem in den beiden anerkannten Fachzeitschriften Functional Foods in Health and Disease[1] sowie International Journal of Molecular Sciences[2] veröffentlicht.
An der Untersuchung nahmen 180 Proband*innen teil, welche in drei Gruppen aufgeteilt wurden: Buchinger-Fasten, Fastenmimetika-Supplementierung (Einnahme des Getränks SIRTFOOD®SHOT, das die Effekte des Fastens nachahmt) und Placebo/Kontrolle. Die Buchinger Fastengruppe durchlief ein einwöchiges Fastenprogramm, in dem die Teilnehmer*innen an fünf aufeinanderfolgenden Tagen nicht mehr als 250 Kalorien pro Tag aufnahmen. Hauptziel der Studie war es, zu untersuchen und zu vergleichen, ob das Fastenmimetikum und periodisches Fasten den Alterungsprozess verlangsamen und die Gesundheitsspanne verlängern können. Dabei wollten die Forscher*innen auch die Mechanismen hinter diesem vermuteten Effekt verstehen.
Die Ergebnisse waren eindeutig. Stephanie Lilja MSc, Doktoratsstudentin für Ernährungswissenschaften an der Universität Wien und wissenschaftliche Leiterin der Studie, fasst zusammen: „Nach Abschluss der Studie hatten die Teilnehmer*innen der Fastengruppe durchschnittlich 4,5 Kilogramm abgenommen. Zudem entwickelten sich bestimmte Parameter positiv, die zu einem längeren und gesünderen Leben beitragen. Dazu gehört speziell das Darmmikrobiom: Wir konnten zum Beispiel einen erhöhten Spiegel der Fettsäure ‚Butyrat‘ mit wichtigen epigenetischen Konsequenzen verzeichnen. Sie ist bekannt dafür, Darmerkrankungen und entzündlichen Prozessen vorzubeugen. Auch der SIRTFOOD®SHOT konnte einige Benefits des Fastens nachahmen, zum Beispiel die Aktivierung des Proteins Sirtuin.“
Dr. Tewodros Debebe, wissenschaftlicher Leiter bei BIOMES, ergänzt: „Wir konnten auch zeigen, dass sich nach dem Buchinger-Fasten das Verhältnis der ‘Firmicutes’- und ‘Bacteroidetes’-Bakterien veränderte. Die Firmicutes nahmen ab und die Bacteroidetes nahmen zu. Beide stehen im engen Zusammenhang mit Übergewicht. Je niedriger also das Verhältnis dieser Bakteriengruppen war, desto geringer war auch das Körpergewicht. Umgekehrt nahmen die sogenannten ‘Christensenella’-Bakterien zu. Diese werden mit Langlebigkeit und einem niedrigen Body-Mass-Index (BMI) in Verbindung gebracht.”
Prof. Dr. Alexander Haslberger vom Lehrstuhl für Ernährungswissenschaft an der Universität Wien: „Die vielen positiven Effekte des Fastens sind Vorbild für die Entwicklung von gesundheitserhaltenden, personalisierten Ernährungskonzepten und functional foods. Dazu gehört besonders Entzündungshemmung, Zellreinigung und das Konzept der Senolyse, womit der Zellalterung entgegengewirkt wird. Die präzise Analyse der Charakteristika der persönlichen Darm-Mikrobiota ist dafür entscheidend.”
Während die Universität Wien für die Rekrutierung der Teilnehmenden und die Analysen sowie Auswertungen ausgewählter Blutparameter zuständig war, analysierte BIOMES die Stuhlproben und wertete sie wissenschaftlich aus.
Dr. Paul Hammer, CEO von BIOMES und Systembiologe: „Wir freuen uns über die gelungene Kooperation mit der Universität Wien. In zwei gemeinsam publizierten Studien konnten wir zeigen, dass sich das periodische Fasten zurecht zunehmender Beliebtheit erfreut. Ob dabei nun das Abnehmen oder aber das Wohlbefinden im Vordergrund steht – gelegentliches Fasten tut uns allen gut“.
Heilfasten nach Buchinger: So funktioniert’s
Dr. Otto Buchinger hat das „Buchinger-Fasten“ als multidisziplinäres Konzept entwickelt. Dabei werden Ernährung, geistig-körperliche Verfassung und physische Aktivität mit einer kalorienarmen Flüssigdiät kombiniert. Die Fastenzeit ist in drei Phasen eingeteilt:
- Phase 1: 1 Tag Vorfastenzeit (600 kcal): kohlenhydratarme, vegetarische Diät, bestehend aus Reis und Gemüse, aufgeteilt auf drei Mahlzeiten.
- Phase 2: 5 Tage Fastenzeit (< 250 kcal/Tag): täglich 2-2,5 Liter Wasser oder Kräutertees ohne Zucker trinken, mittags einen frisch gepressten Bio-Fruchtsaft (250 ml) und abends eine klare Gemüsesuppe (250 ml) zu sich nehmen.
- Phase 3: 2 Tage Wiederaufbau der Nahrungsaufnahme (800 kcal am 1. Tag und 1.600 kcal am 2. Tag): an beiden Tagen eine leichte lacto-vegetarische Diät einhalten, die reich an Ballaststoffen (Vollkorn, Backpflaumen, eventuell Leinsamen, Chicorée-Salat, Kartoffelpüree, frischer Spinat, Kürbissuppe, Nüsse), ungesättigten Fetten (kaltgepresste Pflanzenöle) und wenig gesättigten Fetten (fettarmer Joghurt) ist.
Während Phase 1 und 2 empfehlen sich Entspannung und Ruhe und lediglich leichte bis normale körperliche Aktivitäten wie Spaziergänge und Gymnastik. Bei Kreislaufbeschwerden schafft ein Teelöffel Honig schnelle Abhilfe.
[1] https://www.ffhdj.com/index.php/ffhd/article/view/752/1344