Wildau, 17. Februar 2021 – Seit etwa einem Jahr begleitet uns das SARS-CoV-2-Virus. Jeder Zweite leidet laut einer aktuellen Umfrage[1] [...]
Bundeskanzlerkandidat Olaf Scholz besucht Brandenburger Biotechnologie-Start-Up BIOMES
Bundeskanzlerkandidat Olaf Scholz besucht Brandenburger Biotechnologie-Start-Up BIOMES
CEO Paul Hammer fordert klare Richtlinien für dem Umgang mit Gentechnologien
Wildau, 20. August 2021 – Olaf Scholz (SPD) hat gestern das Brandenburger Start-Up BIOMES besucht. Im Verlauf der Visite hat sich Scholz mit Dr. Paul Hammer, CEO und Gründer des Wildauer Unternehmens, über die neueste Technologie und den Stand der Forschungen im Bereich DNA-Sequenzierung ausgetauscht.
BIOMES, Marktführer in Europa für Mikrobiomanalysen, ist auf die Next-Generation-Sequencing-Methode (NGS) spezialisiert. Diese Form der Genom-Sequenzierung ist das wichtigste Werkzeug für die Analyse des Erbguts von Lebewesen wie Bakterien und Viren, das derzeit zur Verfügung steht. Die Technologie wendet das Start-Up auch in seinem Kerngeschäft, der Analyse des Darm-Mikrobioms, an. Im Gespräch mit Dr. Paul Hammer erfuhr Scholz, dass BIOMES seit Februar dieses Jahres positive Proben von mit dem Coronavirus infizierten Personen in Bezug auf mögliche Virusmutationen analysiert. Die wissenschaftliche Ausgründung der TH Wildau ist eines der wenigen Labore bundesweit, die in der Lage sind, solche Mutationen festzustellen.
Dr. Paul Hammer hat gegenüber Olaf Scholz, der auf Einladung der Bundestagsabgeordneten Sylvia Lehmann (SPD) kam, die Notwendigkeit unterstrichen, das Thema Gentechnologie und insbesondere die Genomsequenzierung auf die politische Agenda zu setzen. Genomsequenzierung sei eine Schlüsseltechnologie für die Prävention von Erkrankungen und diene der Gesellschaft, so Hammer. „Die DNA-Sequenzierung kann dabei unterstützen, das Gesundheitssystem zu entlasten. Denn sie hilft zum Beispiel dabei, eine Prädisposition für bestimmte Krankheiten frühzeitig zu erkennen und ermöglicht es Ärzt*innen in der Folge, Handlungsempfehlungen auszusprechen.“
Der CEO fordert deutlich: „Wir brauchen in Deutschland klare Richtlinien für den Umgang mit dieser Technologie.“ Zudem sei Aufklärung und Bildung darüber wichtig. Denn noch immer hänge der DNA-Sequenzierung in der Gesellschaft unbegründet ein schlechtes Image an. Dies gelte es, aus der Welt zu schaffen.
Deutsche Firmen befinden sich in dem Bereich gerade in einem Wettbewerbsnachteil gegenüber Mitstreitern in den USA, China und Israel. US-Firmen bieten zum Beispiel Dienste an, die in Deutschland nicht erlaubt sind. „Wir sollten uns fragen, was dies in den kommenden Jahren für Europa bedeutet. Werden wir von den USA, Israel, China abgehängt?“, fragt der BIOMES-Gründer. Um mit ihnen weiter konkurrieren zu können, sollten aus diesem Grund auf europäischer Ebene schnellstmöglich Institutionen aufgebaut werden, die zusammen mit Wirtschaftsunternehmen Regeln aufstellen. Die Rahmenbedingungen müssen klar festgelegt sein, fordert Dr. Paul Hammer: „Fragen wie: Welche Firmen dürfen in diesem Bereich agieren und wie verhindert man Missbrauch, stehen dabei im Zentrum. Die Pandemie hat abermals gezeigt, wie wichtig die weiteren Forschungen und der Fortschritt dieser Technologie für unsere Zukunft und die Gesundheit der Menschen ist.“