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Darmsanierung: So funktioniert’s in Eigenregie
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Darmentzündung: Was du essen darfst

In vielen Fällen kann die Ernährung den Verlauf einer Darmentzündung positiv beeinflussen und die Symptome mildern. Was du bei einer Darmentzündung essen solltest, hängt von der Art der Entzündung und deren Schwere ab. Die Lebensmittel, die wir dir im Folgenden vorschlagen, haben gemeinsam, dass sie leicht verdaulich und sanft zu den Schleimhäuten sind. Erfahre hier, wie eine Schonkost bei einer Darmentzündung aussehen kann.

Was ist eine Darmentzündung überhaupt?

Die „eine“ Darmentzündung gibt es nicht: Die Entzündung kann den Dünndarm oder den Dickdarm betreffen und akut oder chronisch verlaufen. Auch wie eine Darmentzündung entsteht, ist unterschiedlich: Sie kann durch Erreger ausgelöst oder durch andere Erkrankungen begünstigt werden. Eine genaue Diagnose ist wichtig, denn sie hilft dir unter anderem herauszufinden, was du bei einer Darmentzündung essen solltest.

Unabhängig davon, um welche Art von Darmentzündung es sich handelt, ist eine schonende Ernährung jedoch fast immer sinnvoll. Wer an einer chronischen Darmentzündung leidet, kann mithilfe der Ernährung aktiv Einfluss auf den Verlauf der Krankheit nehmen, also beispielsweise mit einer angepassten Ernährung bei Colitis ulcerosa oder mit Lebensmitteln, die bei Morbus Crohn gut verträglich sind. Auch bei einer akuten Darmentzündung kann Schonkost helfen.

Was du bei einer Darmentzündung essen solltest, hängt unter anderem von diesen drei Faktoren ab:

  1. Welche Lebensmittel entlasten das Verdauungssystem?
  2. Welche Nahrung stellt genügend Nährstoffe für den Körper bereit?
  3. Welche Nahrungsmittel verträgst du gut?

An der letzten Frage kannst du bereits erkennen, dass die richtige Ernährung bei einer Darmentzündung individuell ist und dass du möglicherweise viel ausprobieren musst. Wir stellen dir einige Lebensmittel vor, die von den meisten Menschen gut vertragen werden

Tipp

Führe während der gesamten Zeit der Darmentzündung ein Tagebuch über deine Ernährung und deine Beschwerden. So wird es dir viel leichter fallen, eventuelle Unverträglichkeiten (zum Beispiel gegen Gluten, Fruktose oder Laktose) und andere Auswirkungen des Essens festzustellen.

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Wie und wann du bei einer Darmentzündung essen solltest

Versuche zunächst, auf mehrere kleinere Mahlzeiten statt weniger großer Mahlzeiten am Tag umzusteigen. Auf diese Weise arbeitet dein Verdauungssystem gleichmäßig und muss nicht große Mengen an Essen auf einmal verdauen. Unabhängig von der Ernährung ist es bei einer Darmentzündung hilfreich, wenn du jede Speise sehr gründlich kaust, denn der Verdauungsprozess beginnt bereits im Mund: Je mehr Vorarbeit du hier leistest, desto mehr entlastest du Magen und Darm.

Wichtig ist es außerdem, reichlich zu trinken. Das gilt nicht nur, aber ganz besonders dann, wenn du Durchfall hast. Dadurch geht dem Körper viel Flüssigkeit verloren, die unbedingt ersetzt werden muss, um einer Dehydrierung vorzubeugen.

Diese Lebensmittel kannst du auch mit einer Darmentzündung essen

Die meisten Regeln einer gesunden Ernährung gelten auch für das Essen bei einer Darmentzündung, zum Beispiel der Fokus auf möglichst unverarbeitete Lebensmittel und auf einen hohen Nährstoffanteil. Einen wichtigen Unterschied gibt es allerdings: Während Vollkornprodukte für einen gesunden Darm empfehlenswert sind und zum Aufbau der Bakterien in der Darmflora beitragen, sind Ballaststoffe – wie sie in Vollkorn oder auch in Hülsenfrüchten reichlich enthalten sind – bei einer Darmentzündung eher zu vermeiden. Der Grund: Ballaststoffe sind zum großen Teil unverdaulich und für den ohnehin gereizten Darm eine zusätzliche Belastung.

Stattdessen solltest du bei einer Darmentzündung leicht verdauliche Kohlenhydrate und wenig Fett zu dir nehmen. Lebensmittel, die diese Kriterien erfüllen, sind zum Beispiel:

  1. Kartoffeln, Kartoffelbrei, Kartoffelknödel
  2. Teigwaren wie beispielsweise Nudeln (keine Vollkornnudeln)
  3. Weißbrot, Zwieback
  4. weißer Reis (kein Vollkornreis), Reiswaffeln
  5. Haferschleim (Haferflocken mit Wasser)
Zubereiteter Haferschleim is leicht verdaulich und enthält kaum Fett und ist so ein gutes Essen bei akuter Darmentzündung
Abbildung: Haferschleim ist meist gut verträglich bei einer Darmentzündung

Es lässt sich nicht pauschal sagen, was du bei einer Darmentzündung essen kannst und was du eher weniger gut verträgst. Die folgenden Lebensmittel kannst du ebenfalls ausprobieren – sie sind für viele, aber nicht für alle Menschen verträglich:

  1. leicht verdauliche Gemüsesorten wie Zucchini, Fenchel, Spinat, Spargelspitzen oder Karotten
  2. säurearme Obstsorten wie Apfel, Birne und Banane
  3. leicht verdauliches, mageres Fleisch vom Kalb, Rind oder Schwein
  4. fettarme Milchprodukte

Trinken solltest du hauptsächlich stilles Wasser (auch Leitungswasser), fettarme Gemüsebrühe und ungesüßte Tees. Es gibt zahlreiche Teemischungen, die den Darm unterstützen können. Halte zum Beispiel Ausschau nach den folgenden Gewürzen und Kräutern:

  • Kümmel
  • Anis
  • Fenchel
  • Kamille
  • Minze
  • Lavendel
  • Koriander
  • Wacholder

Speziell gegen Durchfall können Eichenrinde und Brombeerblätter helfen. Diese enthalten Gerbstoffe, die dem Durchfall entgegenwirken. Auch hier ist aber vorsichtiges Ausprobieren angesagt, denn manche Menschen reagieren auf diese Gerbstoffe empfindlich.

Bei sehr starkem Durchfall kann es sinnvoll sein, eine orale Rehydrationslösung aus der Apotheke zu sich zu nehmen. Sie enthält Wasser, Traubenzucker, Natrium, Kalium, Chlorid und Zitrat. Die Kombination hilft zum einen, die verlorene Flüssigkeit zu ersetzen, und gleicht zum anderen den Wasser-Elektrolyt-Haushalt aus.

Besteht ein Ungleichgewicht deiner Darmflora? Finde es heraus mit einem Darmtest (z. B. INTEST.pro) – so weißt du genau, welche Lebensmittel du meiden solltest und wie du den Aufbau der Darmflora unterstützen kannst.

Was du bei einer Darmentzündung nicht essen solltest

Generell sind sehr scharfe oder saure, sehr heiße oder kalte sowie stark fetthaltige Speisen und raffinierter Zucker bei einer Darmentzündung nicht zu empfehlen. Sie reizen entweder die Schleimhäute oder sind schwer verdaulich, sodass es zu einer Verschlimmerung der Beschwerden kommen kann. Auch Ballaststoffe in großen Mengen sind, wie oben bereits erwähnt, tabu. Streiche daher die folgenden Lebensmittel aus deiner Ernährung, solange dein Darm entzündet ist:

  1. stark verarbeitete Speisen wie Backwaren, Fast Food, Fertiggerichte
  2. sehr fetthaltige Lebensmittel wie fettes Fleisch, fetten Fisch, Sahne und fette Käsesorten
  3. scharfe Gewürze wie Pfeffer, Senf, Paprika, Knoblauch und Curry
  4. Fruchtsäfte und saure Obstsorten wie Zitrusfrüchte
  5. Hülsenfrüchte
  6. blähende Lebensmittel wie Kohl, Kraut und Bohnen

Auch Alkohol verträgt ein gereizter Darm schlecht. Kaffee tut manchen Menschen gut, anderen wiederum nicht. Wenn du also gern Kaffee trinkst, probiere ruhig eine Tasse aus und halte die Ergebnisse in deinem Ernährungstagebuch fest.

Behandlung einer Darmentzündung mit Naturheilkunde

Neben der richtigen Ernährung bei einer Darmentzündung hast du weitere Möglichkeiten, deinen Körper im Regenerationsprozess zu unterstützen. Wichtig: Kläre dauerhafte oder sehr starke Beschwerden immer erst medizinisch ab, bevor du dich bei einer Darmentzündung allein auf eine Behandlung mithilfe der Naturheilkunde verlässt. Informiere dich darüber, welche Symptome für eine Darmentzündung sprechen und wann mit Medikamenten behandelt werden muss.

Was du außerdem tun kannst:

Mit dem Rauchen aufhören:

Gerade bei chronischen Darmentzündungen kann Rauchen einen erneuten Schub begünstigen.

Sportliche Bewegung:

Sofern du nicht körperlich geschwächt bist, tut sanfte Bewegung dem gesamten Verdauungssystem gut.

Auf Unverträglichkeiten testen:

Verschaffe dir Gewissheit über eventuelle Unverträglichkeiten. 

Entspannungsverfahren lernen:

 Darm und Psyche sind untrennbar verknüpft. Daher kann bewusste Entspannung sogar zur Linderung der Beschwerden bei einer Darmentzündung beitragen

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Dr. Paul Hammer
CEO & Founder
Dr. Paul Hammer ist Gründer und CEO der BIOMES NGS GmbH. Paul promovierte 2012 in Systembiologie und Bioinformatik.
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