Körperlich und geistig jung bleiben: Drei Darmflora-Tipps für mehr Vitalität ab 50Körperlich jung bleiben Wildau, 20. April 2021 – Die [...]
Online-Darmkongress mit 5.000 Teilnehmenden spiegelt Vielfalt aktueller Forschung
„Wir brauchen ein Umdenken von der Krankheits- hin zur echten Gesundheitsmedizin“
Berlin/Wildau, 14. Mai 2020 – Erkrankungen werden in einem auf Krankheit fokussierten Gesundheitssystem erst entdeckt, wenn es schon zu spät ist. Dabei können neue Technologien häufig schon vor der Entstehung, in der Prävention, ansetzen. Apotheker und Arzt Prof. Dr. Harald Schmidt fordert ein Umdenken hin zu einem solchen gesundheitsmedizinischen Ansatz. Gemeinsam mit 15 weiteren Expertinnen und Experten vermittelte er beim Online-Kongress des Biotechnologie Start-ups BIOMES einen Einblick in die Welt der Bakterien und deren Bedeutung für unsere Gesundheit.
Der menschliche Körper hat dreimal mehr mikrobielle Zellen an und in sich als eigene Körperzellen. Entsprechend bedeutsam ist das Mikrobiom für unsere Gesundheit. Prof. Dr. Harald Schmidt erklärt, dass z.B. Bluthochdruckkrankheiten in engem Zusammenhang mit der Lebensweise sowie Ernährungs- und Schlafgewohnheiten stehen. Diese wiederum werden entscheidend von der Zusammensetzung der Darmflora beeinflusst. Dennoch wird die Analyse des Mikrobioms bisher kaum in die Krankheitsprävention einbezogen. Darin sieht der Apotheker, Arzt und Universitätsprofessor einen von vielen Faktoren für unser krankendes Gesundheitssystem. Er kritisiert die Fokussierung der „klassischen“ Medizin auf Krankheit, statt auf Gesundheit und fordert ein Ende der Medizin wie wir sie heute kennen.
Nach Einschätzung des Wissenschaftlers sollten in Gesundheitszentren nicht nur die neusten Technologien zum Einsatz kommen, sondern darüber hinaus Spezialisten aller Gebiete z.B. aus der Allgemeinmedizin, Physio- und Psychotherapie zusammenarbeiten. „Ursachen von Beschwerden sollten bereichsübergreifend erforscht und nicht nur Symptome behandelt werden. Neuste wissenschaftliche Erkenntnisse dürfen nicht im Verborgenen bleiben, sondern müssen stets Wege in die Praxis finden. Ziel ist es, dass die Patienten einen ganzheitlichen, gesundheitsfördernden Lebensstil erlernen“, so Prof. Dr. Harald Schmidt. Beim Online-Kongress von BIOMES fand er Gleichgesinnte in den vortragenden Mikro- und Evolutionsbiologen und ‑biologinnen, den Genetikerinnen und Genetikern sowie Ernährungswissenschaftlerinnen.
Ein weiteres Kongressthema umfasste die Vielzahl der körpereigenen Mikrobiome. Nicht nur im Darm, sondern auch in der Lunge oder auf der Haut gibt es spezifische Bakterienvorkommen, die die menschliche Gesundheit steuern. Mikrobiologin Dr. Kristin Neumann verwies neben aktuellen Erkenntnissen zur Darmflora vor allem auf das Hautmikrobiom, dessen Forschung noch am Anfang steht.
„Der rege Austausch der über 5.000 Teilnehmenden des Darmkongresses bestätigen die Wichtigkeit der Forschung zum Mikrobiom sowie dessen Relevanz im Alltag“, begeisterte sich Christin Günther, CPO und Mitgründerin von BIOMES. „Insgesamt wurde die Kongressseite 20.000 Mal geklickt und die Interviews 200 Stunden lang gestreamt. Wir setzen an diesem Erfolg an und widmen uns auch weiterhin unserer Mission, das Wohlbefinden der Menschen zu verbessern, indem wir so viel Aufklärungsarbeit über die Darmgesundheit und das Mikrobiom leisten, wie möglich“.