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Eine gesunde Darmflora ist ein wichtiger Bestandteil der allgemeinen Gesundheit deines Hundes. Probiotika können hierbei eine entscheidende Rolle spielen. Doch wann und wie sollte man sie einsetzen? Wir informieren dich über die verschiedenen Probiotika für Hunde und klären über die Vorteile und Anwendungen für deinen Vierbeiner auf.

Was sind Probiotika und warum sind sie für den Hund wichtig?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Probiotika als „lebende Mikroorganismen, die in ausreichenden Mengen aufgenommen, gesundheitliche Vorteile für den Organismus bieten“ [1, 2]. Diese Definition umfasst die Probiotika für Hunde, Menschen, sowie andere Tiere. Viele dieser Vorteile beziehen sich direkt auf die Darmgesundheit, aber neuere Forschungen zeigen, dass die positiven Auswirkungen weit darüber hinausgehen können.

Bei Hunden, genauso wie bei Menschen, hat die Darmgesundheit eine besondere Tragweite, da sie direkt das Immunsystem sowie die allgemeine Gesundheit des Tieres beeinflusst. Zahlreiche Studien haben sich dem Thema angenommen und die Rolle von Probiotika in Bezug auf akute und chronische Erkrankungen des Verdauungstrakts beleuchtet. Symptome wie Durchfall und Verstopfung stehen dabei im Fokus.

Aber nicht nur das:

Auch der Einfluss von Probiotika auf die gesunde Alterung, das Verhalten, sowie die äußere Erscheinung und den allgemeinen Zustand des Hundes gewinnen mehr und mehr an Bedeutung und werden aktuell erforscht.

Du kannst deinem Hund Probiotika mit dem Futter bei füttern. Es gibt bereits mehrere gebrauchsfertige Probiotika für Hunde auf dem Markt, die zu diesem Zweck erhältlich sind. Außerdem solltest du auch natürliche Probiotika verwenden. Fermentierte Lebensmittel wie Joghurt, Kefir und Sauerkraut sind hier von Bedeutung, sollten aber nur in angemessenen Mengen dem Futter zugesetzt werden, wobei Faktoren wie Salzgehalt (insbesondere bei Sauerkraut, Feta usw.), Alkoholgehalt (Kombucha, Kumis) und individuelle Verträglichkeit zu berücksichtigen sind.

Was bringen Probiotika für Hunde?

Mit den richtigen Mikroorganismen ausgestattet, kann dein Hund eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen genießen. Welche sind das konkret? Hier ein Überblick der Vorteile nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft:

  • Verbesserte Stuhlkonsistenz: Wer schon einmal einen Hund mit Verdauungsproblemen hatte, weiß, wie problematisch dies sein kann. Probiotika können hier helfen, indem sie für einen festeren und regulierten Stuhl sorgen [3].
  • Allgemeine Stärkung: Gerade nach Krankheiten oder wenn das Immunsystem angeschlagen ist, können Probiotika einen wertvollen Beitrag zur Stärkung leisten und bei der Genesungsphase unterstützen [4].
  • Gewichtsregulation und verbesserte Futteraufnahme: Ein gesunder Darm spielt eine zentrale Rolle bei der effizienten Nährstoffaufnahme. Probiotika können hierbei die Futterverwertung verbessern und so zur Gewichtsregulation beitragen [4, 5].
  • Bereicherung der Darmflora: Es geht nicht nur darum, schädliche Bakterien wie Campylobacter zu reduzieren. Probiotika fördern vor allem die Ansiedlung von gesundheitsfördernden Bakterien im Darm, was wiederum das Gleichgewicht im Verdauungssystem optimiert [4, 6].

Zusammengefasst bieten Probiotika für Hunde eine Reihe von Vorteilen, die weit über die klassische Verdauungshilfe hinausgehen.

Wie stelle ich fest, ob mein Hund Probiotika braucht?

Wann ist es sinnvoll, dem Hund Probiotika zu geben?

Ausgehend von den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen über den Nutzen von Probiotika für Hunde (siehe oben) gibt es mehrere Situationen, in denen die Fütterung von Probiotika für den Hund von Vorteil sein kann:

  • Akute Darmprobleme: Bei Problemen wie akutem Durchfall kann die Gabe von Probiotika für die Darmflora von Vorteil sein [6-8].
  • Chronische Darmerkrankungen: Als unterstützende Maßnahme, obwohl hier kein eindeutiger Nutzen nachgewiesen werden kann [7, 9].
  • Nach Antibiotika: Diese Medikamente können die natürliche Darmflora stören. Probiotika helfen bei dem Darmfloraaufbau [10].
  • Zur Optimierung/Verbesserung der Stuhlkonsistenz [3];
  • Allgemeine Stärkung: Besonders nach einer Krankheit kann die Unterstützung durch Probiotika dem Immunsystem des Hundes zugutekommen, vor allem, wenn der Hund infolgedessen an Gewicht verloren hat; insb. ältere Hunde zeigen ein sehr gutes Ansprechen darauf [4, 11, 12]!

Wichtig:

Vor der Gabe von Probiotika solltest du die Ursache der Beschwerden immer mit dem/r Tierarzt/ärztin abklären. Bestimmte Erkrankungen, wie z.B. Giardieninfektionen, bedürfen einer besonderen tierärztlichen Betreuung.

Woran erkennt man eine gestörte Darmflora beim Hund?

Die Darmflora des Hundes ist weit mehr als nur eine Ansammlung von Bakterien. Sie spielt eine zentrale Rolle bei der Futterverwertung, produziert essenzielle Substanzen für das Immunsystem und beeinflusst das Energielevel sowie die mentale Gesundheit des Vierbeiners. Darüber hinaus hat sie einen bedeutenden Einfluss auf die Funktion innerer Organe und das äußere Erscheinungsbild des Hundes.

Anzeichen für eine gestörte Darmflora können sein:

  • Unregelmäßige oder veränderte Stuhlkonsistenz
  • Müdigkeit oder verringertes Energielevel
  • Verhaltensänderungen, z.B. verstärkte Unruhe oder Ängstlichkeit
  • Hautprobleme oder glanzloses Fell
  • Verminderte Futteraufnahme oder Verdauungsprobleme

Durch die vielfältigen Aufgaben und Einflüsse des Darmmikrobioms auf verschiedenste Organe können die Symptome einer gestörten Darmflora deines Hundes oft unspezifisch und vielfältig sein. Das macht es umso schwieriger, eine Dysbalance frühzeitig zu erkennen. Daher lohnt sich eine präventive bzw. prophylaktische Untersuchung des Darmmikrobioms deines Hundes zu unternehmen. Durch solch eine Analyse kannst du eine mögliche Störung der Darmflora feststellen oder ausschließen, bevor es zu gravierenden gesundheitlichen Problemen für deinen Vierbeiner kommt.

Hunde-Darmtest zur Untersuchung der Darmflora

Um einen Blick in die Gemeinschaft der Bakterien im Darm des Hundes zu bekommen, kommt der Hunde-Darmtest ins Spiel. Dieser ermöglicht eine objektive Untersuchung der Darmflorazusammensetzung. Mittels einer einfachen Stuhlprobe kann analysiert werden, welche Bakterienarten im Darm des Hundes vorherrschen, wobei es nicht nur darum geht, die „guten“ von den „schlechten“ Bakterien zu unterscheiden, sondern ein ganzheitliches Bild der Darmgemeinschaft zu bekommen.

Hierfür werden unterschiedliche Methoden für die Analyse herangezogen, wie z.B. Kultivierung, qPCR oder die neuen Sequenziertechnologien. Ein besonderer Vorteil der Sequenziertechnologien im Gegensatz zu den anderen Methoden ist, dass mit NGS (Next-Generation Sequencing) nahezu alle bekannten Bakterienarten identifiziert werden können [13]. Dies gibt Aufschluss über die dynamischen Verhältnisse der Bakterienarten und ermöglicht ein umfassendes Bild über das Darmmikrobiom. Das bietet, eine fundierte Grundlage, um die Darmgesundheit besser zu verstehen. Darüber hinaus werden basierend auf den Ergebnissen gezielte Ernährungs­empfehlungen gegeben, um ein gesundes Gleichgewicht der Darmflora wiederherzustellen.

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Welche Probiotika braucht mein Hund und was gilt es zu beachten ?

Ist das Produkt für Hunde geeignet?

Wenn du deinem Vierbeiner Probiotika verabreichen möchten, solltest du einige wichtige Punkte beachten. Erstens sollten die probiotischen Stämme speziell für Hunde getestet und als sicher eingestuft worden sein. In Europa überwacht die EFSA (European Food Safety Agency), in den USA überwacht die FDA (Food and Drug Agency) regelmäßig die wissenschaftlichen Nachweise zu verschiedenen probiotischen Stämmen. Bei der EFSA prüfen Teams von Expert*innen aus ganz Europa die Sicherheit (inkl. Antibiotika – Resistenzen) und Wirksamkeit dieser Stämme und veröffentlichen ihre Ergebnisse in detaillierten Berichten, die frei online zugänglich sind (EFSA – Wiley Online Library). Bisher sind nur wenige Stämme für die Anwendung bei Hunden zugelassen. Dazu gehören z.B. Lactobacillus acidophilus D2/CSL [14] und Enterococcus faecium NCIMB 10415 [3], Bacillus subtilis DSM 15544 [15], sowie Saccharomyces cerevisiae MUCL 39885 [16], was kein Bakterium ist, sondern ein Hefepilz (ja, genau, die Hefe, die wir für unser Brot nutzen gehört zu derselben Art!). Die Verabreichung von diesen Stämmen gilt damit als sicher. Im Zweifelsfall kannst du immer auf der Seite von EFSA überprüfen, ob du das richtige Probiotikum für deinen Hund gekauft hast.

Neben den Stämmen ist auch auf die genaue Dosierung zu achten. Probiotika für Hunde sind üblicherweise als Pulver auf dem Markt verfügbar. Jeder einzelne freigegebene Stamm hat auch seine spezifische Dosierung, die in den Sicherheitsblätter beschrieben ist.

Sollten Hunde dauerhaft Probiotika bekommen?

Die langfristige oder gar dauerhafte Verabreichung von Probiotika an Hunde wurde bisher noch nicht in klinischen Studien getestet. Die übliche Dauer in klinischen Studien beträgt 6 bis 12 Wochen. Aufgrunddessen fehlen empirische Daten darüber, welche Risiken eine längere oder auch dauerhafte Einnahme birgt. Wir raten davon ab,  Hunden dauerhaft Probiotika zu füttern. Anders verhält es sich mit fermentierten Lebensmitteln – je nach Verträglichkeit solltest du deinem Hund regelmäßig Kefir, Joghurt, sogar Käse oder ähnliches geben.

Was ist zu beachten, wenn der Hund Allergien hat?

Im Allgemeinen sind die derzeit durch EFSA zugelassenen Probiotika gut verträglich. Bei Hunden mit Atemwegsproblemen sollte Enterococcus faecium mit Vorsicht verabreicht werden [3]. Saccharomyces cerevisiae kann sensibilisierend für Haut und Atemwege sein [16]. Falls dein Hund ein Allergiepatient ist, empfehlen wir dir, einen Tierarzt zu konsultieren, bevor du mit einer probiotischen Ergänzung beginnst.

Welche Nebenwirkungen sind möglich, wenn Hunde Probiotika nehmen?

Achte auf das Häufchen! Dieser kann dir viele Informationen darüber geben, ob dein Hund das Probiotikum gut verträgt oder nicht. Wenn jedoch Durchfall oder Verstopfung auftritt, solltest du die Dosierung anpassen oder eventuell die Gabe einstellen.

Probiotika und Präbiotika – braucht der Hund beides?

Präbiotika sind natürliche Bestandteile in unserer Nahrung, die den Darmbakterien als Nahrung dienen. Dazu gehören vor allem Ballaststoffe, die chemisch gesehen komplexe Kohlenhydrate (komplexe Zucker) sind. Sie können weder von uns noch von unseren Hunden im Dünndarm verstoffwechselt werden. Stattdessen gelangen sie in den Dickdarm und werden dort von den Darmbakterien verdaut. Dabei entstehen wertvolle Stoffe wie kurzkettige Fettsäuren, die entzündungshemmende, appetitregulierende und andere gesundheitsfördernde Wirkungen haben. Für eine optimale Darmgesundheit ist es daher sinnvoll, Probiotika (gute Bakterien) mit Präbiotika (ihrer Nahrung) zu kombinieren.

Dies kannst du tun, indem du ballaststoffreiche Lebensmittel wie Haferflocken, rohe oder gekochte Karotten, gekochte und abgekühlte Kartoffeln zum Fertigfutter deines Hundes hinzufügst. Selbstverständlich kannst du auch auf andere ballaststoffreiche Lebensmittel zurückgreifen, die dein Hund mag und verträgt. Spezielle präbiotische Ergänzungsmittel in Pulverform können ebenfalls zu der Hundemahlzeit hinzugefügt werden. Zusätzlich wird das Probiotikum gegeben.

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Plamena Dikarlo
Senior Scientist Research & Development
Plamena Dikarlo studierte zunächst Pharmazie an der Freien Universität Berlin und arbeitete viele Jahre als Apothekerin. Aus Interesse an der klinischen Forschung und Patienten-orientierten Lösungsansätzen, studierte sie zusätzlich Consumer Health Care am Universitätsklinikum Charité Berlin.
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