Bei Veganern kommt nichts vom Tier auf den Teller. Sie leben ohne Fleisch, Fisch, Eier, Honig und Milchprodukte. Knapp eine [...]

Vegane Lebensmittel: Pflanzliche Alternativen kennen
Was ist vegan und welche Lebensmittel sind es nicht?
Vegan sind alle Lebensmittel, die nicht aus Fleisch, Fisch, Ei oder Milchprodukten bestehen. Das hört sich leichter an, als es ist. Selbst wenn du solche Lebensmittel konsequent von deiner Einkaufsliste streichst, läufst du dennoch Gefahr, versehentlich ein nicht hundertprozentig veganes Produkt zu erwischen. Vor allem verarbeitete Lebensmittel und Fertigprodukte enthalten nämlich häufig Zutaten tierischen Ursprungs. Selbst bei der Herstellung und Verarbeitung pflanzlicher Lebensmittel kommen unter anderem Geschmacksverstärker, Farbstoffe und Bindemittel zum Einsatz, die von Tieren stammen.
Streng genommen sind Nahrungsmittel nur vegan, wenn keine der folgenden Komponenten tierischen Ursprungs sind:
- Zutaten (inklusive Zusatzstoffe, Trägerstoffe, Aromen und Enzyme)
- Verarbeitungshilfsstoffe
- Zugesetzte oder im Herstellungsprozess als Verarbeitungshilfsstoffe verwendete Nicht-Lebensmittelinhaltsstoffe
Was ist vegan und welche Lebensmittel sind es nicht? Diese Frage haben Veganer*innen beim Einkaufen stets im Hinterkopf. Meistens kommen sie nicht umhin, die auf der Verpackung gelisteten Zutaten genau zu studieren, um sicherzugehen, dass das Produkt keinerlei tierische Hilfsstoffe enthält. Doch es geht auch einfacher. Dank herstellerunabhängiger Zertifikate erkennst du für Veganer*innen erlaubte Lebensmittel auf einen Blick. Zu Waren, die eines der nachfolgend vorgestellten Labels tragen, kannst du guten Gewissens greifen. Bei diesen Produkten ist auch ausgeschlossen, dass der Hersteller tierische Pflanzenschutzmittel oder Etikettenkleber verwendete. Die Siegel erfordern die Einhaltung strenger Kriterien. Sie werden von Vegetarier*innen-Organisationen erst nach eingehender Kontrolle vergeben und regelmäßig überprüft:
- V-Label: Das gelbe Gütesiegel mit dem grünen Pflänzchen in der Mitte ist geschützt und international verbreitet.
- Veganblume: Das grün-weiße Label mit der Sonnenblume ist dank der Kontrolle durch die britische Vegan Society ebenfalls verlässlich.
Daneben gibt es jede Menge Eigenlabels. Auf diese ist zwar kein hundertprozentiger Verlass, in der Regel sind sie aber recht zuverlässig. Einige Hersteller entgehen damit einfach nur der kosten- und zeitaufwendigen Lizenzierung. Dennoch gilt: Der Begriff „vegan“ ist nicht vollends gesetzlich geschützt; auch eine Definition der 12. Verbraucherschutzministerkonferenz (12. VSMK vom 22.04.2016) lässt noch Interpretationsspielraum zu. Und nicht immer muss die Zutatenliste Auskunft darüber geben, ob für die Produktion tierische Hilfsmittel eingesetzt wurden.
Häufige Irrtümer: Welche Lebensmittel nicht vegan sind
Vegan-Neulinge kommen nicht umhin, die Inhaltsstoffe zu prüfen. Dabei handelt es sich aber keineswegs um eine Wissenschaft. Unsere Liste mit häufigen Irrtümern macht es dir leichter, vegane Lebensmittel von tierischen zu unterscheiden.
Wie sieht es bei sogenannten Spurenangaben aus? Dazu sind die Hersteller nicht verpflichtet, sie machen es aber Allergikern zuliebe. Der Hinweis „Kann Spuren von Ei, Milch, Fisch oder Krebstieren enthalten“ bedeutet nicht, dass diese Teil der Rezeptur eines ansonsten veganen Lebensmittels sind. Es bedeutet vielmehr, dass der Betrieb auch tierische Produkte verarbeitet.
Vegane Alternativen: Erlaubte Lebensmittel
Es gibt zahlreiche vegane Lebensmittel, die ebenso viele Proteine, Fette und Mikronährstoffe liefern wie tierische Produkte. Einige verarbeitete vegane Produkte ähneln von Geschmack, Konsistenz und Aussehen her bekannten Convenience-Produkten.
Wie gesund sind Ersatzprodukte?
Veganer*innen können gesund leben – vorausgesetzt, sie achten auf einen ausgewogenen Ernährungsplan und behalten einige Nährstoffe im Blick.
Vegane Lebensmittel sind jedoch nicht grundsätzlich gesund. Es kommt auf die richtige Zusammenstellung an. Bei Ersatzprodukten, etwa für Bolognese-Lasagne, Rindersteak oder Haselnusscreme, solltest du vorsichtig sein. Um das Original perfekt zu imitieren, kommen die Hersteller nicht umhin, dem veganen Produkt tendenziell ungesunde Farb- und Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker, Salz, Zucker und Fett beizugeben. Die pflanzlichen Zutaten werden mit allerlei technologischen Tricks vielfach bearbeitet. Das geht nicht selten zulasten der Nährstoffqualität.
Das soll dir keineswegs den Geschmack auf vegane Alternativen verderben. Wenn du auf einen gesunden, ausgewogenen Speiseplan mit vielen frischen Zutaten achtest und eher selten industriell verarbeitete Lebensmittel isst, beugst du einem Nährstoffmangel vor und schaffst einen guten Ausgleich zu Convenience-Produkten und gelegentlichen Naschereien.