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Darmsanierung bei Hunden: Wie funktioniert das?

Den Begriff „Darmsanierung“ kennst du bestimmt schon im Zusammenhang mit der menschlichen Darmgesundheit. Auch für das Wohlbefinden deines Hundes spielt die Darmflora eine wichtige Rolle. Bisweilen kann es hilfreich sein, beim Hund eine Darmsanierung durchzuführen. Hier erfährst du, wann das sinnvoll ist und wie du vorgehen solltest.

Kurz gefasst:

  • Eine gesunde Darmflora unterstützt das Immunsystem deines Hundes und wirkt sich nach aktuellem Stand der Forschung vermutlich auch auf andere Bereiche positiv aus.
  • Schon eine angepasste Fütterung kann Teil einer Darmsanierung sein. Es gibt jedoch auch spezielle Präparate mit Prä- und Probiotika.
  • Eine Darmsanierung beim Hund sollte nicht ohne Anlass und immer unter tierärztlicher Aufsicht durchgeführt werden.

Warum der Darm überhaupt so wichtig ist

Genau wie bei Menschen spielt die Darmflora bei Hunden eine zentrale Rolle für Gesundheit und Wohlbefinden. Auch bei Hunden sitzt ein Großteil der Immunzellen im Darm und eine gesunde Darmflora beeinflusst die Gesundheit in vielerlei Hinsicht. Darüber hinaus hängen Darm und Psyche eng miteinander zusammen.

Die Darmbakterien beim Hund erfüllen ebenso wie beim Menschen mehrere wichtige Aufgaben: Zum einen bilden sie rein physisch eine Art Barriere, sodass krankmachende Keime sich weniger leicht ausbreiten können. Zum anderen produzieren sie unter anderem kurzkettige Fettsäuren – ein wichtiges Stoffwechselprodukt – und einige Vitamine. Auch die Verdauung bei Hunden ist mit dem Zustand der Darmflora verbunden.

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Ein genauerer Blick auf die Darmflora bei Hunden

Bis zu 99 % der Darmbakterien beim Hund gehören zu den Stämmen Firmicutes, Bacteroidetes, Proteobacteria, Fusobacteria und Actinobacteria. Allerdings ist – wie auch beim Menschen – jedes Mikrobiom einzigartig. Es wird von Geburt an beeinflusst durch Umwelt und Umgebung, durch die Ernährung, durch Stress und Lebensumstände, eine genetische Veranlagung sowie durch Infektionen oder Medikamente.

Das gesunde Darmmikrobiom befindet sich in einem Gleichgewicht, wenn überwiegend gesundheitsfördernde Darmbakterien vorhanden sind. Sobald sich potenziell krankmachende Bakterien ausbreiten, gerät das Mikrobiom aus der Balance. In diesem Zustand, der auch als „Dysbiose“ bezeichnet wird, kann die Darmflora ihre Funktion nicht oder nur noch teilweise erfüllen. Symptome einer gestörten Darmflora beim Hund können beispielsweise Erbrechen, Verstopfung, Durchfall, chronische Entzündungen oder Futterintoleranzen sein.

In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, die Darmflora deines Hundes aufzubauen. Empfohlen wird der Darmaufbau bei Hunden bisweilen auch nach Antibiotika, denn diese töten nicht nur schädliche, sondern auch nützliche Bakterien ab, die im Darm dringend gebraucht werden. Ein solcher Darmaufbau wird auch „Darmsanierung“ genannt.

Was bringt eine Darmsanierung beim Hund?

Ziele einer Darmsanierung können sein:

  • Beschwerden wie Durchfall oder Verstopfung zu lindern
  • Darmentzündungen entgegenzuwirken
  • das Immunsystem des Hundes zu stärken
  • die Ausbreitung von Krankheitserregern zu verhindern
  • das Wohlbefinden des Hundes insgesamt zu verbessern

Selbst beim Menschen ist die Darmsanierung als Behandlungsmethode nur teilweise erforscht. Bei Hunden steckt die Forschung noch mehr in den Kinderschuhen. Einige Studien konnten jedoch bereits positive Effekte durch Therapien mit Probiotika zeigen. Die Ähnlichkeiten zum menschlichen Darmmikrobiom legen nahe, dass eine Darmsanierung beim Hund bei den genannten Beschwerden hilfreich sein kann.

Hinzu kommt, dass eine Darmsanierung – korrekt durchgeführt und unter tierärztlicher Aufsicht – sehr risikoarm und daher einen Versuch wert ist: Negative Wirkungen einer Probiotika-Therapie wurden bei Hunden wissenschaftlich noch nicht beobachtet. Die Umstellung auf eine ausgewogene und artgerechte Ernährung, die ebenfalls Teil einer Darmsanierung sein sollte, ist ohnehin eine sinnvolle Maßnahme für die Darmgesundheit deines Hundes.

Wie wird eine Darmsanierung bei Hunden durchgeführt?

Die Darmsanierung bei Hunden ist noch nicht gängiger Bestandteil der Veterinärmedizin und daher auch nicht im Detail verankert. Meist werden aber diese zwei Schritte empfohlen:

Erster Schritt:

Die Darmflora wird mit Prä- und Probiotika aufgebaut. Probiotika sind lebende Bakterien, allen voran die nützlichen Milchsäurebakterien. Präbiotika hingegen liefern den Probiotika Nahrung. Dazu gehören u. a. ballaststoffreiche Lebensmittel wie Flohsamenschalen, Haferflocken und Leinsamen, die sowohl für Erwachsene als auch für Hunde geeignet sind. Zusätzlich können Ergänzungsmittel mit Inulin gegeben werden. Dabei handelt es sich ebenfalls um einen wichtigen Ballaststoff und ein Präbiotikum.

Zweiter Schritt:

Der Hund erhält langfristig eine angepasste, die Darmflora fördernde Fütterung (darmgesunde Ernährung).

Sowohl die bindenden Stoffe als auch die Prä- und Probiotika werden als Futterergänzungsmittel verkauft, kommen aber auch natürlich in bestimmten Nahrungsmitteln vor. Bei Durchfall werden als Hausmittel außerdem Flohsamenschalen und Pektin empfohlen, die viel Wasser binden und daher die Kotkonsistenz verbessern können. Ballaststoffreiche Nahrungsmittel können wiederum bei Verstopfung den Kotabsatz erleichtern.

Generell ist zu empfehlen, eine Darmsanierung bei deinem Hund nur mit tierärztlicher Begleitung zu machen. Das gilt umso mehr, wenn dein Hund Beschwerden zeigt. Eventuell benötigt dein Hund Spezialfutter bei Verdauungsproblemen oder das Verhältnis von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen muss angepasst werden. Auch wenn dein Hund Über- oder Untergewicht hat, solltest du dir Hilfe holen.

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Fazit: Darmsanierung bei Hunden nicht ohne Grundlage

Zwar zeigt die derzeitige Forschungslage, dass es positive Auswirkungen haben kann, sich aktiv um den Darm seines Hundes zu kümmern. Eine Darmsanierung bzw. darmgesunde Ernährungsumstellung scheint außerdem für gesunde Hunde und bei korrekter Durchführung sehr risikoarm zu sein. Dennoch solltest du nicht zu Futterergänzungsmitteln greifen, wenn es dafür keine Grundlage gibt.

Einen ersten Einblick in die Darmgesundheit deines Hundes kannst du dir mit einem Darmtest verschaffen. Dazu benötigst du lediglich eine Stuhlprobe. Die Auswertung zeigt dir, wie die Darmbakterien deines Hundes sich zusammensetzen. Auf dieser Basis kannst du auch Fütterungsempfehlungen erhalten, um gezielt die Vermehrung bestimmter Bakterien zu fördern. Eventuell reichen diese Empfehlungen bereits aus, um die Darmflora deines Hundes so zu unterstützen, dass du auf zusätzliche Produkte verzichten kannst.

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Plamena Dikarlo
Senior Scientist Research & Development
Plamena Dikarlo studierte zunächst Pharmazie an der Freien Universität Berlin und arbeitete viele Jahre als Apothekerin. Aus Interesse an der klinischen Forschung und Patienten-orientierten Lösungsansätzen, studierte sie zusätzlich Consumer Health Care am Universitätsklinikum Charité Berlin.
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