Der Begriff „Probiotikum“ leitet sich aus dem lateinischen ab und setzt sich zusammen aus „pro“, das heißt „für“ und „bios“, [...]
Der Darm und die Haut: So schützt du sie beide
Darm und Haut haben mehr gemeinsam, als es vielleicht auf den ersten Blick scheint. Beide sind dicht von Bakterien besiedelt, deren Gleichgewicht für eine gute Funktion des jeweiligen Organs sehr wichtig ist. Außerdem sind beide wichtige Teile deines Immunsystems. Es liegt also nicht allzu fern, dass Hauterkrankungen und der Darm miteinander zu tun haben könnten. Hier erfährst du, was derzeit bekannt ist.
Was haben Darm und Haut gemeinsam?
Die Haut ist mit rund zwei Quadratmetern Fläche als größtes Organ des menschlichen Körpers bekannt – allerdings nur, weil wir an den Darm in der Regel nicht in seiner vollen Länge denken. Der hat nämlich eine Fläche von unglaublichen 400 bis 500 Quadratmetern! Haut und Darm sind beide eng besiedelt mit Bakterien. Diese Bakterien haben verschiedene Funktionen. Eine sehr wichtige ist, dass es aufgrund der dichten Besiedelung andere, krankheitserregende Bakterien sehr viel schwieriger haben, sich auf der Haut oder im Darm auszubreiten.
Sowohl Haut als auch Darm bilden außerdem eine natürliche Barriere gegen Schadstoffe und Krankheitserreger: Die Haut fungiert als mechanische Barriere und verhindert, dass solche Erreger in den menschlichen Körper eindringen – die Darmschleimhaut funktioniert ganz ähnlich und hat ebenfalls eine Barrierefunktion. Wird die Schleimhaut durchlässiger, kann das zum Beispiel zu häufigeren Infekten führen. Darm und Haut arbeiten also zusammen als Teile des gesamten Immun- und Verteidigungssystems.
Wie genau dieser Zusammenhang zwischen Darm und Haut aussieht, ist noch nicht abschließend erforscht. Offenbar sind sie jedoch miteinander verbunden. In diesem Zusammenhang spricht man mittlerweile von der „Darm-Haut-Achse“ oder sogar der „Darm-Haut-Hirn-Achse“, wobei der letzte Begriff darauf abzielt, dass sowohl Darm als auch Haut eng mit der Psyche verbunden sind. Längst ist gesichert, dass Stress die Darmflora beeinflussen kann, diese wiederum Einfluss auf das psychische Wohlbefinden hat und sich Hautkrankheiten wie beispielsweise Neurodermitis bei Stress verschlimmern können.
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Hängen Darm und Hauterkrankungen zusammen?
Auch wenn der Zusammenhang zwischen Darm und Haut noch nicht vollständig erforscht ist – und vielleicht auch auf lange Sicht nicht sein wird –, sind einige Prozesse bereits bekannt. Zum einen produzieren die Bakterien der Darmschleimhaut zahlreiche Substanzen, die für den menschlichen Körper wichtig sind:
Dazu gehört zum Beispiel die Fettsäure Butyrat, die die Haut positiv beeinflusst
Weitere hautrelevante Vitalstoffe, die im Darm produziert werden, sind das „Hautvitamin“ Biotin (auch als Vitamin B7 oder Vitamin H bekannt), aber auch Eiweiße und Fette, die für die Erneuerung der Haut wichtig sind.
Zum anderen ist die Darmflora auch dafür zuständig, unerwünschte Stoffe aus dem Körper fernzuhalten – mithilfe der oben beschriebenen Schleimhautbarriere. Eine gestörte Darmflora (Dysbiose) kann bewirken, dass die Darmschleimhaut durchlässiger wird, sodass Fremdstoffe und Keime in den Organismus gelangen. Schadstoffe und auch Stoffwechselrückstände werden üblicherweise über den Darm und die Nieren ausgeschieden. Ist das nicht oder nur unzureichend möglich, müssen solche Stoffe auch über die Haut entsorgt werden.
In beiden Fällen kann eine ungünstige Zusammensetzung der Bakterien im Darm Hautprobleme verursachen. So kommt es möglicherweise zu trockener Haut, wenn der Darm aus dem Gleichgewicht geraten ist, die Haut kann jucken, sich röten oder nässen. Auf diese Weise können Symptome der Haut sogar als Früherkennungsmerkmale für Erkrankungen des gastrointestinalen Systems dienen – zum Beispiel für Darmentzündungen.
Hat fettige Haut ihre Ursachen im Darm?
Der Auslöser für fettige Haut ist meist eine Hormonumstellung, wie sie natürlicherweise in der Pubertät oder auch während des Zyklus vorkommt. Wie genau der Darm unreine Haut beeinflusst, wird derzeit noch erforscht. Studien konnten jedoch bereits zeigen, dass einige Lebensmittel unreine Haut und die Bildung von Pickeln begünstigen. Das sind vor allem Lebensmittel mit einem hohen Glykämischen Index, was bedeutet, dass diese den Blutzuckergehalt schnell ansteigen lassen. Das ist beispielsweise bei Süßigkeiten und Fast Food der Fall.
Ob unreine Haut durch den Darm, in der Verlängerung also durch die Ernährung, verursacht wird, kannst du durch eine Ernährungsumstellung selbst überprüfen. Allerdings genügt es nicht, nur einige Tage lang auf besonders fettige oder auf Lebensmittel mit hohem Glykämischen Index zu verzichten. Eine verstärkte Hautfettung aufgrund der Ernährung kann nämlich noch Tage später auftreten.
Erkrankungen der Haut und die Darmflora
Der Zusammenhang zwischen bestimmten Hautproblemen und den Bakterien im Darm scheint mittlerweile gesichert. So hat man bei Patient*innen, die an der Hautkrankheit Rosacea litten, auch eine bakterielle Überbesiedelung des Darms festgestellt. Auch scheint Rosacea vermehrt mit dem Reizdarm-Syndrom oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn einherzugehen. Triggerfaktoren für Rosacea sind unter anderem Alkohol, stark gewürzte Speisen und Schokolade. Sie können sich auch auf das Mikrobiom auswirken.
Es wird ebenfalls erforscht, inwieweit eine Dysbiose, also eine gestörte Darmflora, zu Erkrankungen wie Neurodermitis beitragen kann. Gesichert ist, dass Stress und andere psychische Probleme die Darmflora negativ beeinflussen – wie auch den Verlauf von Neurodermitis oder Psoriasis (Schuppenflechte). Es erscheint daher sinnvoll, bei solchen Hauterkrankungen auch den Darm zu unterstützen – die Gesundheit des Darms und der Haut können aufeinander Einfluss nehmen.
Darm und Akne – gibt es einen Zusammenhang?
Die Ursache für Akne liegt meist in einem vermehrten Talgfluss (sogenannte Seborrhoe), der dazu führt, dass sich bestimmte Bakterien auf der Haut zu stark vermehren. Akne und der Darm hängen, so der Stand der Forschung, mindestens insofern zusammen, als dass in Tiermilch enthaltene Hormone an Hautproblemen und der Teenager-Akne beteiligt sind. Das belegt die Nurses Health Study II. Somit können Lebensmittel wie Milch, Quark und Frischkäse den Verlauf bei Akne negativ beeinflussen. Ebenfalls haben Studien gezeigt, dass die Anzahl der Firmicutes-Bakterien bei Aknepatient*innen im Vergleich mit Kontrollgruppen geringer ist, während Bacteroidetes-Bakterien vermehrt auftreten. Die Bakterienverteilung ähnelt dabei der von Patient*innen mit anderen entzündlichen Darmerkrankungen.
Häufig wird bei Akne eine Darmsanierung empfohlen. Dass diese tatsächlich bei Akne wirksam ist, ist jedoch wissenschaftlich noch nicht erwiesen. Dennoch ist es denkbar, dass der Darm auch bei Akne eine Rolle spielen und somit ein ausgewogenes Verhältnis der Darmbakterien Akne reduzieren könnte. Allerdings ist es wenig sinnvoll, eine Darmsanierung in Angriff zu nehmen, wenn der Zustand der Darmflora noch gar nicht bekannt ist.
Tipp:
Bevor du aufgrund von Hauterkrankungen oder Akne eine Darmreinigung oder andere Maßnahmen in Betracht ziehst, nutze den Selbsttest INTEST.pro, um genau herauszufinden, wie die Bakterienzusammensetzung in deinem Mikrobiom aktuell aussieht.
Tipps für eine gesunde Haut: Darm mit einbeziehen
Auch wenn noch nicht genau feststeht, welche Hautprobleme mit den Bakterien im Darm zusammenhängen, tut dir eine starke Darmflora insgesamt gut. Stress, eine unausgewogene Ernährung mit vielen Fertigprodukten, die Einnahme von Antibiotika und auch verschiedene Umwelteinflüsse können dazu führen, dass die Darmflora aus dem Gleichgewicht gerät. Das Ziel einer Ernährungsumstellung ist es, dass sich „gute“ Bakterien wie Lakto- und Bifidobazillen in der Darmflora vermehren können, während „schlechte“ Bakterien wie Clostridien und Escherichia Coli zurückgedrängt werden.
Idealerweise passt du deine Ernährung basierend auf einer individuellen Darmanalyse an.
Insgesamt kannst du jedoch mit den folgenden Tipps deiner Darmflora etwas Gutes tun:
- Stelle deine Ernährungsweise auf eine ausgewogene, bewusste Ernährung um.
- Ergänze, sofern es ihm Rahmen einer Darmanalyse empfohlen wurde, deine Ernährung durch ausgewählte Nahrungsergänzungsmittel wie Probiotika.
- Nutze Entspannungsverfahren, um Stress zu reduzieren.
- Achte darauf, dass du ausreichend schläfst.
- Integriere regelmäßige leichte Bewegung in deinen Alltag.