Grummeln, Ziehen, Blubbern oder Kneifen, Blähungen, Durchfall, Verstopfungen oder einfach nur fiese Bauchschmerzen. Wenn dein Darm verrücktspielt, dann muss da [...]
Reizdarm: Ursachen, Symptome und was du tun kannst
Probleme mit der Verdauung, Bauchschmerzen und keine klare medizinische Ursache – das Reizdarmsyndrom ist nicht gefährlich, kann jedoch sehr belastend sein. Erfahre hier mehr darüber, welche Ursachen dahinterstecken können, welche Symptome ein Reizdarm auslösen kann und vor allem, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
Kurz gefasst:
- Das Reizdarmsyndrom (auch: Irritables Darmsyndrom, IDS oder Irritable Bowel Syndrome, IBS) kann vielfältige, jedoch unspezifische Symptome auslösen: z. B. Bauchschmerzen, Völlegefühl, Übelkeit, Blähungen und Unregelmäßigkeiten beim Stuhlgang. Oft wechseln sich akute und beschwerdefreie Phasen ab.
- Was die Beschwerden so rätselhaft macht: Sie lassen sich nicht durch körperliche Schädigungen erklären. Die Ursachen für einen Reizdarm werden immer noch erforscht.
- Vermutlich spielen viele Faktoren eine Rolle: die Genetik, Umweltbedingungen und physiologische Ursachen. So stehen unter anderem Stress, Infektionen und eine gestörte Darmflora im Verdacht, Reizdarmbeschwerden auszulösen.
- Ein Reizdarm sollte ganzheitlich behandelt werden. In akuten Phasen können Medikamente helfen. Wichtig ist aber auch: Stress entgegenwirken, eine eventuelle Störung der Darmflora beheben und testen, welche Lebensmittel in welchen Phasen vertragen werden.
Was ist ein „Reizdarm“?
Das Reizdarmsyndrom hat viele Namen. Es wird unter anderem „Irritables Darmsyndrom“ (IDS), im Englischen „Irritable Bowel Syndrome“ (IBS) oder auch einfach „nervöser Darm“ genannt. Die Beschwerden können in jeder Lebensphase auftreten.
Beim Reizdarmsyndrom handelt es sich um eine funktionelle Störung des Darmtrakts mit chronischem Verlauf. „Funktionell“ bedeutet, dass die Beschwerden sich nicht durch körperliche Schädigungen erklären lassen. Dennoch kann ein Reizdarm vielfältige Symptome auslösen. Die Beschwerden halten in der Regel mindestens drei Monate lang an. Viele Patient*innen begleitet ihr nervöser Darm ein Leben lang.
Die Symptome fallen von Person zu Person unterschiedlich aus, einige Beschwerden treten aber besonders häufig auf. Dabei zeigt sich, dass Reizdarm und Verdauung eng zusammenhängen. Typisch ist, dass die Intensität der Symptome periodisch schwankt: Oftmals verlaufen Wochen und Monate quasi beschwerdefrei, bis sich der Reizdarm wieder bemerkbar macht. Insbesondere Stress und psychische Belastung gelten als Katalysator für die Beschwerden.
Die schwierige Diagnose beim Reizdarm
Die Diagnose Reizdarm bzw. IDS ist schwierig zu stellen. Das liegt daran, dass es kein klares Beschwerdebild und eben auch keine eindeutigen körperlichen Ursachen gibt. Um einen Reizdarm richtig behandeln zu können, ist es wichtig, alle anderen typischen Darmerkrankungen auszuschließen. Dazu gehören beispielsweise die chronisch-entzündlichen Darmkrankheiten Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa.
Für eine genaue Diagnose sind außerdem Untersuchungen des Bluts, des Stuhls sowie ein Ultraschall oder eine Magen- und/oder Darmspiegelung erforderlich. So können zum Beispiel Ausstülpungen der Darmwand (sogenannte Divertikel), Entzündungen oder Darmparasiten ausfindig gemacht werden. Erkrankungen der Gallenblase, Leber, Bauchspeicheldrüse oder der Gebärmutter und Eierstöcke sollten ebenfalls ausgeschlossen werden.
Um die Diagnose zu unterstützen und es den Mediziner*innen leichter zu machen, Symptome und Behandlung bei Reizdarm aufeinander abzustimmen, solltest du deine Symptome einige Zeit lang protokollieren. Das machst du am besten in Verbindung mit einem Ernährungstagebuch. In diesem notierst du alle Mahlzeiten, Snacks und Getränke. Treten nach einer Mahlzeit Beschwerden auf, vermerkst du sie zusammen mit dem Zeitpunkt des Auftretens. Das Gleiche gilt für die Intensität der Beschwerden. Ergänzend ist es sinnvoll, Phasen mit besonderer psychischer Belastung im Tagebuch festzuhalten.
Mögliche Ursachen für das Reizdarmsyndrom
Eine einzige Ursache für einen Reizdarm lässt sich nicht ausmachen – stattdessen beobachten Mediziner*innen immer wieder eine Reihe unterschiedlicher Auslöser, die das Reizdarmsyndrom begünstigen können. Hier erhältst du einen Überblick.
Störung der natürlichen Darmbewegung als Ursache für die Darmreizung
Der Nahrungsbrei wird im Darm durch eine rhythmische An- und Entspannung der Muskulatur, die sogenannte Darmperistaltik, fortbewegt. Sie wird durch ein eigenes Nervensystem in der Darmwand gesteuert. Es ist ähnlich komplex aufgebaut wie das zentrale Nervensystem und wird deshalb auch als „Bauchhirn“ bezeichnet. Ist die Kommunikation zwischen Nerven und Muskeln allerdings fehlerhaft, erfolgen die Kontraktionen unter Umständen zu schnell oder zu langsam.
Bei zu schnellen Darmbewegungen hat der Verdauungstrakt keine Zeit, dem Nahrungsbrei genug Wasser zu entziehen. Die Folge: Der Stuhl ist flüssig und wird durchfallartig ausgeschieden.
Sind die Darmbewegungen verlangsamt – man spricht hier auch von Darmträgheit –, entzieht der Darm dem Nahrungsbrei zu viel Wasser, was wiederum Verstopfung verursachen kann.
Postinfektiöses Reizdarmsyndrom
Auch eine akute Magen-Darm-Erkrankung zählt zu den möglichen Ursachen für einen Reizdarm: Einige Bakterienstämme stehen dabei besonders im Verdacht, auch nach Abklingen der eigentlichen Infektion einen chronisch gereizten Darm zu verursachen, und zwar aufgrund von Mikroentzündungen in der Darmwand. Charakteristisch hierfür ist ein Reizdarmsyndrom, das von starkem Durchfall dominiert wird.
Störung der Darmbarriere
Die Darmbarriere ist dafür zuständig, die Durchlässigkeit des Darms zu regulieren: Stoffe, die für den Körper wichtig sind, sollen durchgeschleust, schädliche hingegen abgewehrt werden. Verantwortlich dafür sind bestimmte Zellen der Darmschleimhaut. Funktioniert die Barriere jedoch nicht richtig, wird die Darmschleimhaut zu durchlässig, und es gelangen unter Umständen auch Fremdkörper und Krankheitserreger in den Darm.
Viszerale Hypersensitivität
Gerade bei Betroffenen, die hauptsächlich über Bauchschmerzen klagen, kann die sogenannte viszerale Hypersensitivität die primäre Ursache für das Reizdarmsyndrom sein. Das bedeutet, dass der Darm übermäßig sensibel ist: Bewegungen, Druck und Dehnung des Darms empfinden entsprechende Patient*innen schneller als schmerzhaft als andere.
Störung der Darmflora
Das Mikrobiom des Darms ist ein eigenes Ökosystem, das Hunderte Billionen Bakterien und weitere Mikroorganismen enthält. Die meisten davon sind nützlich und halten Krankheitserreger in Schach. Durch einen Infekt oder die Einnahme von Antibiotika kann dieses Verhältnis allerdings schnell kippen. Auch der für westliche Länder typische Lebensstil – wenig Bewegung, eine oft einseitige Ernährung und der Konsum von Zigaretten und Alkohol – kann die empfindliche Darmflora stören. Ist sie langfristig aus dem Gleichgewicht geraten, macht sich das unter anderem durch einen nervösen und empfindlichen Darm bemerkbar.
Ein Mikrobiom-Testkann Aufschluss darüber geben, ob eine Dysbalance der Darmflora als Ursache für den Reizdarm infrage kommt. Eine ausgewogene Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel mit Probiotika, die die guten Bakterien im Darm unterstützen, können hier unter Umständen helfen.
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Reizdarm – wenn die Ursache in der Psyche liegt
Auch die Psyche kommt als Reizdarm-Ursache infrage: Begriffe wie „Bauchgefühl“ lassen bereits vermuten, wie eng Darm und Gehirn miteinander verknüpft sind. Das liegt an der sogenannten Darm-Hirn-Achse, welche Hunderte Millionen Nervenzellen des Darms mit dem zentralen Nervensystem verbindet.
Es findet also ein reger Austausch zwischen Kopf und Bauch statt, Signale aus dem Darm beeinflussen die Psyche und umgekehrt. Stress, Angst oder Trauer können buchstäblich „auf den Bauch schlagen“ und ein Reizdarmsyndrom auslösen oder verstärken. Dafür spricht auch, dass viele Betroffene nur im wachen Zustand mit Symptomen wie Durchfall oder Bauchschmerzen zu kämpfen haben – im Schlaf hingegen kann sich der Darm beruhigen.
Weitere Ursachen für einen Reizdarm
Auch andere Ursachen für einen Reizdarm sind denkbar: So können zum Beispiel die Gene eine Rolle bei der Entwicklung eines Reizdarms spielen. In Sachen Ernährung ist ein Einfluss nicht hinreichend erwiesen. Fest steht aber, dass eine frische und ballaststoffreiche Kost das Wachstum nützlicher Darmbakterien positiv beeinflusst. Dagegen können Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Laktose- oder Glutenintoleranz reizdarmähnliche Symptome auslösen. Sie lassen sich allerdings durch eine angepasste Ernährungsweise weitestgehend lindern.
Diese Symptome kann ein Reizdarm verursachen
Da die Diagnose des Reizdarmsyndroms sich schwierig gestaltet, lässt sich auch nicht einfach sagen, wie viele Menschen an einem Reizdarm leiden. Weltweit könnten etwa 11 % der Erwachsenen betroffen sein, in Deutschland ganze 11 Millionen Menschen – das entspricht etwa 13 % der Gesamtbevölkerung.
Die Symptome des Reizdarms sind bei einigen stärker, bei anderen schwächer ausgeprägt. Besonders häufig leiden Betroffene an:
- Bauchschmerzen
- einem Blähbauch (Meteorismus) und Blähungen
- Völlegefühl
- Stuhlunregelmäßigkeiten wie Verstopfung (Obstipation) oder Durchfall (Diarrhö)
- starkem Stuhldrang
- Übelkeit nach dem Essen oder während des Essens
Bauchschmerzen beim Reizdarmsyndrom
Unspezifische Magenschmerzen bzw. Bauchschmerzen gehören zu den typischen Symptomen des Reizdarmsyndroms. Sie treten selten punktuell auf, sondern betreffen meist den gesamten Bauchraum. Die Schmerzintensität kann je nach Tageszeit schwanken und nach den Mahlzeiten zunehmen. Auch Übelkeit kann bei Reizdarm auftreten. Tages- und wochenweise Schwankungen sind normal.
Wie bei anderen Symptomen eines Reizdarms kann auch für die Bauchschmerzen keine unmittelbare organische Ursache festgestellt werden. Mediziner*innen vermuten bei Reizdarmbetroffenen daher eine Veranlagung zur sogenannten viszeralen Hypersensitivität, bei der die Schmerzempfindlichkeit des Darms erhöht ist.
Blähbauch und Blähungen bei Reizdarm
Ursache für die Bauchschmerzen ist oft ein Blähbauch, der von Betroffenen als unangenehmer Druck im Bauch wahrgenommen wird. Ein gewisses Maß an Darmgasen ist normal – sie entstehen unter anderem bei der Verdauung oder gelangen durch kohlensäurehaltige Getränke und das versehentliche Schlucken von Luft in den Magen-Darm-Trakt. Kommt es jedoch zu einer starken Gasentwicklung und vermehrtem Abgang von Darmgasen, ist das ein typisches Symptom für einen Reizdarm.
Völlegefühl
Schon kleine Portionen haben beim Reizdarm oft große Auswirkungen: Völlegefühl selbst nach geringer Nahrungsaufnahme gehört zu den gängigsten Symptomen für einen Reizdarm und ist oft auf die erhöhte Gasentwicklung zurückzuführen. In akuten Phasen mit starken Reizdarmbeschwerden kann es helfen, wenn du rohe Zwiebeln, Hülsenfrüchte und andere schwer verdauliche, blähende Lebensmittel erst einmal komplett von deinem Speiseplan streichst. In symptomfreien Phasen kannst du vorsichtig testen, ob und in welchen Mengen du diese Lebensmittel verträgst. Ohnehin spielt eine angepasste Ernährung bei der Linderung von Reizdarm-Symptomen eine große Rolle. Am besten probierst du also selbst aus, was dir in welcher Phase guttut.
Stuhlunregelmäßigkeiten
Die Frequenz des Stuhlgangs ist sehr individuell, sie pendelt sich jedoch bei den meisten Menschen bei ein- bis zweimal pro Tag ein. Weicht die Frequenz stark nach unten oder oben ab, spricht man entweder von Verstopfung (Obstipation) oder Durchfall (Diarrhö). Verstopfung geht zudem meist mit sehr hartem Stuhl einher, während er bei Durchfall in der Regel breiig oder verwässert ist.
Starker Stuhldrang
Ein weiteres bekanntes Symptom bei einem Reizdarm: Betroffene verspüren mehrmals am Tag den ausgeprägten Drang, auf die Toilette zu müssen. Oft geht dieser erhöhte Stuhldrang mit einem Druckgefühl und Bauchschmerzen einher. Erschwerend kommt manchmal das Gefühl hinzu, den Darm nicht richtig entleeren zu können.
Psychische Symptome bei einem Reizdarm
Aufgrund der Verbindung zwischen Gehirn und Darm kann sich ein Reizdarm auch auf die Psyche auswirken. Besonders häufig zu beobachten sind:
- Schlaf- oder Konzentrationsstörungen
- Müdigkeit und Erschöpfungszustände
- depressive Verstimmung
- Angststörungen
- diffuse Kopf- und Gliederschmerzen ohne akute organische Ursache
Daher ist es wichtig, einen Reizdarm ganzheitlich zu behandeln und nicht nur die körperlichen Beschwerden zu bekämpfen. Beispielsweise können Meditation und autogenes Training Stress und Angst wirksam reduzieren und sich dadurch positiv auf die physischen Symptome eines nervösen Darms auswirken.
Die verschiedenen Reizdarm-Typen
Auf Basis der Häufigkeit und Verteilung typischer Beschwerden ist es möglich, bestimmte Reizdarm-Typen auszumachen:
Den Schmerz-Typ plagen in erster Linie Krämpfe und Schmerzen im Magen-Darm-Bereich, ohne dass sich nennenswerte Stuhlveränderungen zeigen.
Der Bläh-Typ leidet hauptsächlich unter ungewöhnlich starker Gasentwicklung im Darm.
Der Verstopfungs-Typ kennt eine verringerte Stuhlfrequenz als Hauptsymptom – hiervon sind besonders Frauen betroffen.
Beim Durchfall-Typ ist Diarrhö vorherrschend.
Auch Mischformen zwischen den einzelnen Typen sind möglich.
Was tun bei Reizdarm? Therapie und Hausmittel
Ursachen und Symptome bei Reizdarm fallen sehr unterschiedlich aus. Somit gibt es auch keine einheitliche Behandlung. Daher ist das oben erwähnte Ernährungs- und Beschwerdetagebuch so wichtig: Auf dieser Grundlage können Mediziner*innen ermitteln, welche Therapie beim Reizdarmsyndrom die beste ist.
Es ist bisher allerdings nicht möglich, einen Reizdarm zu heilen. Ziel der Behandlung ist es daher, die Symptome zu lindern beziehungsweise ihrem Auftreten vorzubeugen. Bei akuten Beschwerden können Medikamente gegen Reizdarm angebracht sein. Langfristig können eine Ernährungsumstellung sowie eine Psychotherapie Erfolge bringen.
Medikamente bei Reizdarm
Da die Ursachen und Symptome bei Reizdarm so vielfältig sind, ist es oft gar nicht so einfach, das richtige Medikament zu finden. Außerdem sollten Reizdarmmedikamente als Teil einer ganzheitlichen Therapie eingesetzt werden. Sie können eine Linderung der Symptome bewirken, indem sie einen Reizdarm beruhigen. Je nach individuellem Fall können beispielsweise folgende Medikamente bei einem Reizdarm helfen:
- Schmerzmittel
- krampflösende Medikamente
- Abführmittel
- Durchfallmittel
- leichte Antidepressiva
Krampflösende, muskelentspannende Medikamente lindern Magen-Darm-Krämpfe. Üblich ist der Einsatz sogenannter Spasmolytika wie Nifedipin, Mebeverin oder Butylscopolamin. Sie haben gleichzeitig eine schmerzlindernde Wirkung. Bei Diarrhö kommen Mittel gegen Durchfall wie Loperamid zum Einsatz, bei starken Blähungen oder Völlegefühl sogenannte Entschäumer wie Simeticon. Antidepressiva können unter Umständen hilfreich sein, um das Nervensystem des Darms zu beruhigen.
Mittel gegen Reizdarm sollten immer in Absprache mit den behandelnden Mediziner*innen ausgewählt werden – das ist auch dann sinnvoll, wenn sie ohne Rezept erhältlich sind.
Weitere Behandlungsmöglichkeiten bei Reizdarm
Wer seinen Reizdarm mit Tabletten und anderen Medikamenten behandelt, unternimmt nur etwas gegen die Symptome. Damit es dem Bauch langfristig gutgeht, lohnt sich eine ganzheitliche Therapie. Eine Umstellung der Ernährung und/oder Behandlungen, die auf die Psyche abzielen (zum Beispiel Psychotherapien oder Hypnose), können bei Reizdarm langfristig helfen.
Richtig essen bei Reizdarm
Bewusstes Essen und mehrere kleine Mahlzeiten am Tag tun manchen Menschen mit Reizdarm gut. Außerdem kann es hilfreich sein, belastende Speisen wegzulassen, zum Beispiel blähende Gemüsesorten. Allerdings solltest du bei einer größeren Nahrungsumstellung immer medizinische Hilfe einholen oder mit einer Ernährungsberatung sprechen. So stellst du sicher, dass die neue Art der Ernährung auch alle wichtigen Nährstoffe liefert.
Hier erhältst du einige Tipps für eine angepasste Ernährung beim Reizdarmsyndrom:
- Verstopfungen lässt sich mit dem Verzehr von ballaststoffreichen Lebensmitteln entgegenwirken. Sehr gute Ballaststoff-Lieferanten sind z. B. Flohsamenschalen oder Leinsamen. Du solltest sie mit reichlich Flüssigkeit einnehmen, weil sie beim Aufquellen viel Wasser binden.
- Scharfe und stark gewürzte Speisen können Magen und Darm reizen. Daher sollten Mahlzeiten nur mild gewürzt werden.
- Vorhandene Lebensmittelunverträglichkeiten sind bei der Ernährung unbedingt zu berücksichtigen.
- Blähende Lebensmittel wie Kohl und Hülsenfrüchte solltest du eher vermeiden.
- Kohlensäurehaltige Getränke, Alkohol und zu viel Kaffee können Reizdarmbeschwerden begünstigen.
Eine zeitweilige Low-FODMAP-Diät unterstützt Betroffene dabei, Lebensmittelgruppen zu identifizieren, die Beschwerden auslösen. Während der Diät können probiotische Bakterienkulturen einen positiven Beitrag zur allgemeinen Darmgesundheit leisten.
Die Psyche bei Reizdarm unterstützen
Zu den psychologischen Mitteln gegen das Reizdarmsyndrom gehören Verhaltenstherapien, aber auch Körperübungen wie Tai Chi und Yoga, die Progressive Muskelentspannung oder autogenes Training. Generell ist vieles gut, das Stress reduziert, denn dieser kann die Symptome des Reizdarms auslösen oder verstärken. Eine Gesprächs- oder Verhaltenstherapie kann Betroffene dabei unterstützen, mit Konflikten besser umzugehen und damit das Auftreten stressbedingter Reizdarmbeschwerden zu verhindern.
Was hilft noch gegen Reizdarm?
Bei leichten Beschwerden können gegen Reizdarm neben Tabletten auch pflanzliche Hausmittel helfen. Bestehen die Beschwerden vor allem aus Blähungen und Bauchschmerzen, können beispielsweise Tees aus Fenchel, Anis und Kümmel Linderung verschaffen. Ebenfalls hilfreich kann Pfefferminz- oder Kümmelöl sein, das in Form von Kapseln die Beschwerden eines Reizdarms mindern soll. Hausmittel, die die Verdauung anregen, sind bei Verstopfungen sinnvoll.
Bei Reizdarm ist ein individueller Behandlungsplan wichtig
Wegen der großen Bandbreite an möglichen Symptomen und Ursachen gibt es nicht den einen richtigen Plan für die Therapie von Reizdarm. Stattdessen sollten Betroffene ihre behandelnden Ärzt*innen, Gesundheitsdienstleister*innen und Therapeut*innen zurate ziehen, um einen individuellen und ganzheitlichen Behandlungsplan zu entwickeln.
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