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Reizdarm behandeln: Diese Optionen gibt es
Krämpfe in der Magen-Darm-Gegend, Appetitlosigkeit, Durchfall – ein Reizdarm äußert sich in vielen Symptomen. So unterschiedlich die Beschwerden sein können, so individuell erfolgt auch die Behandlung eines Reizdarms. Für eine erfolgreiche Therapie ist es wichtig, eine fundierte Diagnose zu stellen und sich gründlich von einem Arzt untersuchen zu lassen. Teil einer solchen Diagnostik kann eine Stuhluntersuchung im Labor sein.
Reizdarmsyndrom: Vor der Behandlung kommt die Diagnose
Um einen Reizdarm richtig behandeln zu können, ist es wichtig, dass ein Arzt alle anderen typischen Darmerkrankungen ausschließt. Dazu gehören beispielsweise die chronisch-entzündlichen Darmkrankheiten Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa. Dafür ist es unerlässlich, dass der Arzt die vorliegenden Symptome kennt. Nur dann ist es möglich, den Reizdarm richtig zu therapieren.
Aus diesem Grund ist es sinnvoll, ein Ernährungstagebuch zu führen, in dem alle Mahlzeiten, Snacks und Getränke notiert werden. Treten nach einer Mahlzeit Beschwerden auf, ist dies zusammen mit dem Zeitpunkt des Auftretens ebenfalls im Ernährungstagebuch zu vermerken. Das Gleiche gilt für die Intensität der Beschwerden. Ergänzend ist es sinnvoll, Phasen mit besonderer psychischer Belastung im Tagebuch festzuhalten.
Ein persönliches Ernährungstagebuch ist deshalb so wichtig, weil es bei einem Reizdarm keine einheitliche Behandlung gibt. Die Symptome eines Reizdarmsyndroms, unter denen Betroffene leiden, können sich sowohl in der Art als auch in ihrer Intensität erheblich voneinander unterscheiden. Typische Beschwerden sind beispielsweise:
- Krämpfe in Magen und Darm
- Verstopfung
- Durchfall
- Blähungen
- Übelkeit
- Erbrechen
- Sodbrennen
Neben dem Führen eines Ernährungstagebuchs sind Untersuchungen des Bluts, des Stuhls sowie ein Ultraschall oder eine Magen- und/oder Darmspiegelung für eine genaue Diagnose erforderlich. Ein Reizdarm kann in jeder Lebensphase auftreten, sowohl in jungen Jahren als auch im fortgeschrittenen Alter.
Prinzipiell benötigt das menschliche Verdauungssystem für seine Funktionen bestimmte Bakterien. Bakterien sind also keinesfalls immer gesundheitsschädlich, sondern für den Verdauungstrakt enorm wichtig. Allerdings kommt es dabei auf die Art der Bakterien an: Überwiegt nämlich der Anteil an schädlichen Darmbakterien, gerät das Darmgleichgewicht durcheinander. Weitere Ursachen für Entzündungen oder eine Reizung des Darms können eine genetische Vorbelastung, diverse Umweltfaktoren sowie ein geschwächtes Immunsystem sein.
Welche Therapie ist bei einem Reizdarm sinnvoll?
Es gibt mehrere Therapieansätze, mit denen sich ein Reizdarm behandeln lässt. Allerdings ist es bisher nicht möglich, einen Reizdarm zu heilen. Ziel der Behandlung ist es daher, die Symptome zu lindern beziehungsweise ihrem Auftreten vorzubeugen. Bei akuten Beschwerden kann eine medikamentöse Behandlung angebracht sein. Langfristig können eine Ernährungsumstellung sowie eine Psychotherapie Erfolge bringen.
Krampflösende, muskelentspannende Medikamente lindern Magen-Darm-Krämpfe. Üblich ist der Einsatz sogenannter Spasmolytika wie Nifedipin, Mebeverin oder Butylscopolamin. Sie haben gleichzeitig eine schmerzlindernde Wirkung. Wer Schmerzen und Krämpfen mit natürlichen Mitteln entgegenwirken möchte, sollte Pfefferminz- und Kümmelöl probieren. Bei Durchfall kommen Mittel gegen Durchfall wie Loperamid zum Einsatz, bei starken Blähungen oder Völlegefühl sogenannte Entschäumer wie Simeticon. Verstopfungen lässt sich mit dem Verzehr von ballaststoffreichen Lebensmitteln entgegenwirken – zum Beispiel mit Flohsamen oder Leinsamen. Um einen Reizdarm zu behandeln, ist begleitend eine Ernährungsumstellung sinnvoll. Folgende Ernährungsregeln können als Orientierung dienen:
- Scharfe und stark gewürzte Speisen können Magen und Darm reizen. Daher sollten Mahlzeiten nur mild gewürzt werden.
- Vorhandene Lebensmittelunverträglichkeiten sind bei der Ernährung unbedingt zu berücksichtigen.
- Blähende Lebensmittel wie Kohl und Hülsenfrüchte sind zu vermeiden.
- Kohlensäurehaltige Getränke, Alkohol und zu viel Kaffee können Reizdarmbeschwerden begünstigen.
Eine zeitweilige Low-FODMAP-Diät unterstützt Betroffene dabei, Lebensmittelgruppen zu identifizieren, die Beschwerden auslösen. Während der Diät können probiotische Bakterienkulturen einen positiven Beitrag zur allgemeinen Darmgesundheit leisten. Ihr Einsatz im Zusammenhang mit Darmentzündungen hat bereits vielversprechende Erfolge gezeigt.
In vielen Fällen verstärkt Stress die Symptome eines Reizdarmsyndroms. Eine Therapie sollte in diesem Fall an der Ursache ansetzen und Maßnahmen zur Stressreduktion beinhalten. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation, Progressive Muskelrelaxation oder autogenes Training haben sich zum Behandeln eines Reizdarms als hilfreich erwiesen. Alle genannten Techniken sind mit etwas Training auch ohne Anleitung durchführbar. Als Entspannungsmaßnahmen können außerdem Hypnose, Akupunktur oder eine Reflexzonenmassage sinnvoll sein. Eine Gesprächs- oder Verhaltenstherapie kann Betroffene dabei unterstützen, mit Konflikten besser umzugehen und damit das Auftreten stressbedingter Reizdarmbeschwerden zu verhindern.
Darmflora untersuchen und Reizdarm behandeln
Mit INTEST.pro haben die Experten von BIOMES einen Darmtest entwickelt, der anhand einer winzigen Stuhlprobe Veränderungen in der Darmflora und damit der Verdauung aufzeigt. Für den Test werden Methoden nach neuesten wissenschaftlichen Standards1 angewendet. Sie geben unter anderem Aufschluss darüber, wie es um die Immunstärke, die Kalorienverwertung, die Neigung zu Lebensmittelunverträglichkeiten, das Gleichgewicht der Darmbakterien und generell die Verdauung bestellt ist. Die Ergebnisse basieren auf den Erkenntnissen von mehr als 7.000 wissenschaftlichen und klinischen Studien, mit denen eine Auswertung der individuellen Darmflora möglich ist – sie sind im persönlichen Online-Dashboard ausführlich und übersichtlich aufbereitet.
- Quellen:
- Cho I, Blaser M J. The human microbiome: at the interface of health and disease. Nature Reviews Genetics 2012:13, 260-270. https://www.nature.com/articles/nrg3182