Oft sprechen wir von Magenschmerzen, ohne das Unwohlsein genau lokalisieren zu können. Denn Schmerzen im Rumpfbereich können sowohl mit dem [...]
Reizdarm: Was hilft gegen einen „nervösen Darm“?
Unter Völlegefühl leidet jeder einmal – sei es nach einem üppigen Familienessen oder wenn der Appetit einfach zu groß war. Gehen damit jedoch Durchfall, Darmkrämpfe oder Übelkeit einher und treten die Symptome regelmäßig auf, steckt häufig eine andere Ursache dahinter. Ein Reizdarm kann ein Auslöser für die verschiedenen Beschwerden sein. Um eine sichere Diagnose stellen zu können, sind unterschiedliche Untersuchungen notwendig. Auch ein Stuhltest kann erste Aufschlüsse geben, wie es um den Darm und die darin lebenden Bakterien bestellt ist.
Was ist ein Reizdarm?
Für einen Reizdarm gibt es viele Bezeichnungen, zum Beispiel Reizkolon, nervöser Darm, gereizter Darm oder nervöser Reizdarm. Sie alle bezeichnen Beschwerden im Magen-Darm-Bereich, die sich unterschiedlich stark äußern können. Typischerweise sind Betroffene von chronischen Darmbeschwerden wie Magen- und Darmkrämpfen, Blähungen, Verstopfungen, Durchfall, Sodbrennen, Übelkeit oder Erbrechen geplagt. Oftmals geht ein Reizdarm mit einem sogenannten „leaky gut“ einher, einer gestörten und geschwächten Darmbarriere. Nicht immer treten alle Symptome auf, denn das Reizdarmsyndrom (RDS) ist sehr individuell. Genau das erschwert die Diagnose stark.Im Allgemeinen gilt ein Reizdarm als ungefährlich. Je nach Ausprägung der Symptome schränken diese den Betroffenen in seinem Alltag jedoch stark ein. Um die Ursachen herauszufinden, ist ein Arztbesuch unumgänglich. Die Erkrankung kann in jedem Lebensalter vorkommen und betrifft sowohl Frauen als auch Männer. Hierzulande leiden so viele Menschen an einem gereizten Darm, dass das Reizdarmsyndrom schon fast zu den Volkskrankheiten gehört.Damit eine Darmerkrankung als Reizdarmsyndrom diagnostiziert werden kann, muss sie gemäß der „S3-Leitlinie Reizdarmsyndrom: Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie“ der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und der Deutschen Gesellschaft für Neurogastroenterologie und Motilität (DGNM) drei Kriterien erfüllen:
- Es bestehen chronische Beschwerden (länger als drei Monate), die eindeutig auf den Darm zurückzuführen sind und in der Regel Veränderungen des Stuhls mit sich bringen.
- Die Beschwerden sind so stark, dass ein normaler Alltag undenkbar ist.
- Es liegen keine anderen Darmerkrankungen vor.
Reizdarm: Diagnose und Therapiemöglichkeiten
Um herauszufinden, ob Beschwerden auf das Reizdarmsyndrom zurückzuführen sind, nutzen Ärzte in der Regel das Ausschlussverfahren. Zunächst gilt es, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa oder organische Ursachen wie Geschwüre auszuschließen, da diese mit ähnlichen Symptomen wie ein Reizdarm einhergehen. In der Regel führt der Arzt dafür Ultraschall- und Blutuntersuchungen sowie eine Darmspieglung durch.Bis der Arzt einen nervösen Darm oder Reizdarm sicher diagnostizieren kann, vergeht zumeist eine lange Zeit. Denn bei Verdacht auf Reizdarm empfiehlt es sich zunächst, ein Ernährungstagebuch zu führen. Damit lassen sich eventuelle Auslöser der Beschwerden besser identifizieren und entsprechend meiden. In solch ein Tagebuch gehören unter anderem folgende Angaben:
- wann du was gegessen hast
- wann du sportlich aktiv warst
- wann du Stress, Angst oder Trauer ausgesetzt warst
- wann Beschwerden aufgetreten sind und wie stark diese waren
Zwar ist die Ursache für ein Reizdarmsyndrom noch nicht belegt, aber fest steht, dass die Darmgesundheit durch viele Faktoren beeinflusst wird, unter anderem durch psychische Faktoren. Gerät die Mikrobiota, also die Bakterien im Darm, aus dem Gleichgewicht, können zum einen Gene und Umweltfaktoren eine Entzündung begünstigen. Möglicherweise entsteht diese auch durch das Zusammenwirken der Darmbakterien mit dem Immunsystem.
Welchen Einfluss hat die Ernährung auf das Reizdarmsyndrom?
Welche Lebensmittel du als Betroffener meiden solltest, hängt von deinen körperlichen Gegebenheiten und Verträglichkeiten ab. Generell ist eine gesunde, bewusste und ausgewogene Ernährungsweise zu empfehlen. Zudem ist es ratsam, keine blähende oder reizende Nahrung zu sich zu nehmen. Dazu gehören beispielsweise scharfe Speisen, Getränke mit Kohlensäure, Bohnen, Kohl, Linsen oder Kaffee. Auch Rohkost kann die Symptome eines Reizdarms verstärken.
Zudem lösen sogenannte FODMAPs häufig Symptome bei Reizdarm-Betroffenen aus. Das sind Stoffe, die der Darm aufgrund ihrer Vielzahl an Molekülen nicht ausreichend spalten und abbauen kann und die zu Blähungen und Magenschmerzen führen. Zu den FODMAPs (Fermentable Oligo-, Di-, Mono-saccharides And Polyols) gehören einige Kohlenhydrate sowie mehrwertige Alkohole. Als Betroffener solltest du diese zunächst meiden und dich nach einigen Monaten langsam wieder herantasten. Durch Ausprobieren findest du schnell heraus, ob du einige Lebensmittel dieser Gruppe doch verträgst. In diesem Zusammenhang kann auch die Einnahme von probiotischen Nahrungsergänzungsmitteln einen positiven Effekt auf den Darm haben.
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1. Cho I, Blaser M J. The human microbiome: at the interface of health and disease. Nature Reviews Genetics 2012:13, 260-270. ↩