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Harter Stuhlgang: Wenn der Toilettengang beschwerlich ist
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Harter Stuhlgang: Symptome, Ursachen und die richtige Behandlung

Wenn du nicht genug trinkst, dich ballaststoffarm ernährst oder plötzlich deine Ernährung umstellst, können harter Stuhlgang oder Verstopfung die Folge sein. Dies ist mitunter sehr schmerzhaft und kann zu allgemeinem Unwohlsein führen. In diesem Artikel erfährst du, was hinter hartem Stuhl stecken könnte, wie du harten Stuhlgang wieder weich machen kannst und wann es Zeit ist, das Verdauungsproblem von einem Arzt oder einer Ärztin abklären zu lassen.  

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Was bedeutet „harter Stuhlgang“ und wie hängt dieser mit Verstopfung zusammen?

Normalerweise ist die Konsistenz des Stuhls weich bis mittelhart. Harter Stuhlgang hingegen ist ein trockener Stuhl, der aus kleineren Klumpen besteht. Menschen werden meist durch starkes Pressen und einen größeren Zeitaufwand beim Toilettengang auf einen besonders harten Stuhl aufmerksam.  

Problematisch wird ein harter Stuhlgang, wenn dadurch Verletzungen am After auftreten oder der Betroffene unter Druck- und Völlegefühl sowie unter Schmerzen, während der oder zwischen den Toilettengängen leidet. In diesem Fall ist harter Stuhl ein Symptom von Verstopfung (Obstipation). Betroffene nehmen dabei häufig das Gefühl einer unvollständigen Stuhlentleerung wahr. Sie haben weniger als dreimal pro Woche Stuhlgang und müssen teilweise mit der Hand nachhelfen. 

Damit dir diese Unannehmlichkeiten möglichst erspart bleiben, kannst du dich hier darüber informieren, wie solch ein schwerer Stuhlgang entstehen kann und was du im Alltag dagegen tun kannst. 

Bristol stool scale

 Die Bristol-Stuhlskala ist ein diagnostisches medizinisches Instrument zur Klassifizierung der Form menschlichen Stuhls in sieben Kategorien
Infografik: Bristol-Stuhlskala – Maß für die Stuhlkonsistenz in 7 Kategorien

Ursachen des harten Stuhlgangs 

Um herauszufinden, was deinen harten Stuhlgang verursacht hat, schau dir einmal deine Ernährung und deinen Lebensstil genauer an. Ebenso können die Einnahme von bestimmten Medikamenten, diverse Erkrankungen und hormonelle Veränderungen für deine Darmbeschwerden verantwortlich sein. Die häufigste Ursache für einen trägen Darm liegt in einer verstopfungsfördernden Ernährungsweise, gekoppelt mit einem ungesunden Lebensstil. Der INTEST.pro hilft dir dabei auf Basis deines Darmfloraprofils, die richtigen Lebensmittel für einen gesunden Darm zu finden.

Harter Stuhlgang durch ungesunde Ernährung 

Der menschliche Körper benötigt ausreichend Flüssigkeit, um geregelt und angemessen Nahrung zu verdauen. Eine zu geringe Trinkmenge führt dazu, dass das fehlende Wasser aus dem Darm abgezogen wird und damit der Stuhl eine härtere Konsistenz bekommt. Besonders wenn aufgrund von starkem Schwitzen mehr Wasser im Körper benötigt wird, kann ein mangelhaftes Trinkverhalten einen harten Stuhlgang fördern.  

Auch eine ballaststoffarme Ernährung kann harten Stuhlgang verursachen. Ballaststoffe (unverdauliche Pflanzenfasern) in der Nahrung werden während der Verdauung nicht in den Blutkreislauf aufgenommen. Sie binden Wasser. Das lässt den Stuhl im Darm aufquellen und erhöht die Menge des Stuhls. Zugleich wird die Darmwand auf natürliche Weise gedehnt und bewegt. Das gebundene Wasser und die Darmbewegungen machen den Stuhl weicher. 

Einige Nahrungsmittel verhärten den Stuhl. Der vermehrte Verzehr von Schokolade, Bananen, weißem Reis, Fertiggerichten, rotem Fleisch, Eiern und Weißmehlprodukten kann einen harten Stuhlgang begünstigen. Zu beachten sind auch ein eventueller Mangel an Nährstoffen (zum Beispiel Kalium oder Vitamin B 12) sowie die Unverträglichkeiten bestimmter Nahrungsmittel (beispielsweise bei einer Fruktoseintoleranz). All dies kann ursächlich für einen schweren Stuhlgang sein.

Harter Stuhlgang wegen eines unausgeglichenen Lebensstils 

Langes Sitzen am Arbeitsplatz und ein Mangel an Bewegung im Alltag führen dazu, dass sich der Darm an das „träge“ Verhalten anpasst und seine Bewegung reduziert, was einen härteren, unbeweglichen Stuhl zur Folge haben kann. Auch ein angepasstes Verhalten, das Menschen (beispielsweise wegen ihrer Arbeitszeiten) vorgibt, wann ein Toilettengang angemessen ist und wann nicht, fördert Verdauungsprobleme. Das Unterdrücken des Stuhlgangreizes und das Verschieben der Ausscheidung lassen den Stuhl härter werden. 

Körperlicher und psychischer Stress, verbunden mit hastigem und undurchdachtem Essverhalten, erhöhen generell das Risiko, unter einem harten Stuhlgang und unter Verstopfung zu leiden. Besonders auf Reisen und in ungewohnten Umgebungen beobachten Menschen dieses Phänomen.

Hormonveränderungen 

Hormone steuern im menschlichen Körper u. a. den Stoffwechsel und die Ernährung, ebenso den Salz- und Wasserhaushalt. Ein veränderter Hormonspiegel in der Schwangerschaft oder eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) bringen häufig harten Stuhlgang mit sich.  

Auch Stress kann Hormonschwankungen auslösen: Bei Stress schüttet der Körper Adrenalin und Cortisol aus, um sich gegen eventuelle Gefahren besser verteidigen zu können. Das führt dazu, dass weniger Energie für den Darm zur Verfügung steht – so kann es ebenfalls zu Verstopfung kommen.  

Ursächliche Erkrankungen 

Betroffene von Darmerkrankungen (Reizdarmsyndrom, Morbus Crohn, Gallenblasenentzündung), von Stoffwechsel- und Autoimmunkrankheiten (Diabetes, Morbus Addison), auch Betroffene von Nerven- und Hirnerkrankungen (Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, Depressionen) klagen häufiger über Verstopfungen.  

Medikamente und Rauschmittel 

Menschen, die regelmäßig bestimmte Medikamente einnehmen, können als Nebenwirkung einen harten Stuhlgang erleben. Zu solchen Medikamenten zählen u. a. Schmerzmittel, Antidepressiva, Blutdruckmedikamente, Antiepileptika oder auch Opioide. 

Die Aufnahme von Alkohol, Nikotin oder Drogen fördert zusätzlich beschwerliche Toilettengänge.

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Mögliche Folgen von hartem Stuhlgang 

Harter Stuhl kann ein Symptom einer ernstzunehmenden Erkrankung sein. Um eine mögliche Krankheit nicht noch zu verschlimmern, ist es ratsam, bei länger andauerndem oder sich öfter wiederholendem harten Stuhlgang einen Arzt aufzusuchen.  

Ebenso können durch einen harten Stuhlgang neue Krankheiten entstehen. Das starke Pressen beim Toilettengang erhöht den Druck im Dickdarm, was Ausstülpungen der Darmwand begünstigen kann (Divertikelkrankheit). Auch der After wird eventuell durch einen harten Stuhl beschädigt. So bilden sich beispielsweise Hämorrhoiden, Analrisse (Analfissuren) oder auch Blutgerinnsel im Afterbereich (Analthrombosen).  

Was hilft schnell bei hartem Stuhlgang? 

Eine Verstopfung kann unangenehm und schmerzhaft sein. Zum Glück gibt es in vielen Fällen schnelle Hilfe, um sich von einem harten Stuhlgang zu befreien und Entlastung zu erfahren. Oft regulieren bereits einfache Veränderungen der alltäglichen Bewegungs- und Essgewohnheiten die Darmtätigkeit. Wenn Hausmittel keinen Erfolg bringen, sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden – sie können darmfördernde Medikamente verschreiben.  

Hausmittel und Veränderungen von Gewohnheiten 

Dein Essverhalten kann beeinflussen, wie zügig dein Verdauungsproblem zurückgeht. Folgende Verhaltensregeln unterstützen dich dabei, den Stuhlgang wieder weich zu machen:  

  1. Betroffene sollten sich beim Essen Zeit lassen und gründlich kauen.
  2. Ausreichend Bewegung fördert die Darmdurchblutung und damit einen schnelleren Nahrungstransport im Darm, was einem schweren Stuhlgang entgegenwirkt.
  3. Der Toilettengang sollte regelmäßig, in Ruhe und immer auch dann erfolgen, wenn sich der Stuhldrang ankündigt. 
  4. Eine gesunde Darmtätigkeit benötigt einen entspannten Körperzustand. Das Vermeiden von unnötigem Stress sowie das Erlernen und Anwenden von Entspannungstechniken sind empfehlenswert.
  5. Das Massieren des Bauches mit sanftem Druck unterstützt von außen die Verdauung. Dafür können ergänzend Mandel- oder Olivenöl, auch ätherische Öle (z. B. Kamille, Fenchel, Melisse, Kümmel) zum Einreiben verwendet werden. Sie wirken wärmend und krampflösend.
  6. Wärme auf dem Bauch oder Fußbäder fördern die Durchblutung im Darm. Die Verwendung von warmen Körnerkissen sowie ein Senfmehlfußbad können unterstützen.

Ballaststoffe und Probiotika über die Ernährung zuführen

Vor allem die richtige Ernährung ist entscheidend für einen gesunden Stuhlgang. Diese beginnt damit, jeden Tag ausreichend zu trinken. Gönne dir morgens nach dem Aufstehen ein Glas Wasser. Das regt den Darm zur Entleerung an. Menschen mit einem empfindlichen Magen können warmes Wasser trinken. Über den Tag solltest du mindestens 1,5 Liter Wasser zu dir nehmen. 

Achte in Kombination mit ausreichend Flüssigkeit auf die Zufuhr von reichlich Ballaststoffen. Lösliche Ballaststoffe binden Wasser und machen den Stuhl weich und gleitfähig. Du findest sie beispielsweise in Obst, Dörrpflaumen, getrockneten Feigen, Gemüse, Haferflocken, Chiasamen und Flohsamenschalen. Unlösliche Ballaststoffe, die in Nüssen, Samen, Hülsenfrüchten, Blatt- und Wurzelgemüse oder auch in Weizenkleie vorkommen, werden nicht verdaut und vergrößern das Volumen des Nahrungsbreis. 

Einige Lebensmittel (z. B. Sauerkraut, Naturjoghurt, Buttermilch) enthalten sogenannte Probiotika. Das sind lebensfähige Mikroorganismen, welche die Darmflora und damit das Immunsystem positiv beeinflussen, indem sie als „gute“ Bakterien „böse“ Bakterien verdrängen. Probiotika kannst du auch als Nahrungs­ergänzungs­mittel einnehmen. 

Medikamente und der Besuch bei Arzt oder Ärztin 

Besonders wenn der harte Stuhlgang länger als einige Wochen anhält, öfter vorkommt oder die Beschwerden sich verschlimmern, ist eine medizinische Untersuchung unvermeidlich. Über Ultraschall und Darmspiegelung können Ärzt*innen gezielt auf Ursachenforschung gehen. 

Bei länger anhaltenden Verdauungsbeschwerden, die durch Hausmittel nicht in den Griff zu bekommen sind, können in Absprache mit dem Arzt oder der Ärztin Abführmittel Erleichterung bringen. Einige, wie Lactose, Sorbit, Lactulose, Macrogol, Glaubersalz oder Rizinusöl, sind ohne Rezept in der Apotheke erhältlich. Rezeptpflichtige Abführmittel (z. B. Prucaloprid) verschreiben Mediziner*innen nach sorgfältiger Anamnese und Untersuchung. Diese fördern die Darmbewegungen und eine schnellere Ausscheidung. 

Wichtig:

Betroffene mit Blut im Stuhl oder starkem Gewichtsverlust sollten sich umgehend in ärztliche Behandlung begeben.

Verständige eine*n Notärzt*in, wenn du ganz plötzlich unter Verstopfung leidest, die verbunden mit Bauchschmerzen, Blähungen, Fieber, Übelkeit und Erbrechen auftritt. Dies können Anzeichen für einen lebensbedrohlichen Darmverschluss sein. 

Harter Stuhlgang bei Kindern und Babys 

Wenn ein Kind höchstens einmal in der Woche einen harten und trockenen Stuhlgang hat, sprechen Mediziner*innen von Verstopfung. Dieser Stuhlgang wird häufig begleitet von Schmerzen im Bauch und bei der Ausscheidung.  

Was verursacht einen harten Stuhl beim Kind? 

Die Ursache für einen schweren Stuhl kann in einem stressigen oder ungewohnten Tagesablauf deines Kindes (z. B. auf Reisen), gepaart mit einem Mangel an Bewegung, zu finden sein. Ein wunder, schmerzender Po führt ebenfalls manchmal dazu, dass das Baby sich den Toilettengang „verkneift“ und somit die Stuhlentleerung verzögert. Kleinkinder, die sich von der Windel entwöhnen, halten den Stuhl auch öfter zurück, weil das Töpfchen noch befremdlich ist („Lernverstopfung“).  

Verstopfungen werden auch durch eine falsche Ernährungsweise bei einem Kind gefördert. Zu wenig Flüssigkeit und wenig Ballaststoffe in der Nahrung führen oftmals zu hartem Stuhlgang. Weiterhin kann eine Ernährungsumstellung, zum Beispiel bei Babys von Muttermilch auf Brei, Verstopfung bedingen.  

Ursächlich können aber auch Nahrungs­mittel­unverträg­lichkeiten (z. B. Laktoseintoleranz), Darmerkrankungen (z. B. Morbus Hirschsprung) oder die Einnahme von Antibiotika sein. Daher sollten länger anhaltenden Beschwerden beim Kinderarzt abgeklärt werden.

Was tun bei hartem Stuhlgang bei Kindern und Babys? 

Diese Empfehlungen helfen dir dabei, dein Kind bei Verstopfung zu unterstützen bzw. schwerem Stuhlgang vorzubeugen: 

  • Stelle sicher, dass dein Kind sich ausreichend bewegt und entspannt.
  • Biete deinem Kind viel Flüssigkeit an, vorzugsweise Wasser, ungesüßten Tee und Pflaumensaft.
  • Achte auf eine ballaststoffreiche Ernährung deines Kindes (Obst, Gemüse, Vollkornprodukte).
  • Lass dein Kind abführende Lebensmittel (Dörrobst, Leinsamen, Sauerkraut, Pflaumen) essen und verwende zum Kochen Pflanzenöle.
  • Gib deinem Kind keine stopfenden und süßen Lebensmittel zu essen (Bananen, Kuchen, Weißbrot, Fastfood, Süßigkeiten). Vermeide ebenso bestimmte pflanzliche Präparate gegen Verstopfung (Rhabarberwurzel, Sennesblätter, Faulbaumrinde).
  • Stelle ihm gesäuerte Milchprodukte bereit (Buttermilch, Joghurt, Molke).
  • Massiere den Bauch deines Kindes zur Unterstützung von außen. Verzichte bei deinem Baby oder Kleinkind auf das Einreiben mit ätherischen Ölen. Verstärke den Wohlfühleffekt stattdessen mit einem krampflösenden Wärmkissen für den Bauch.
  • Reinige und pflege den Po deines Babys besonders gründlich, damit es sorglos seinen Stuhl ausscheiden kann.
  • Informiere dich darüber, wie du die Darmflora deines Kindes aufbauen kannst.
  • Lass dich bei länger andauernden Beschwerden deines Kindes von einem Kinderarzt oder einer Kinderärztin beraten und dir gegebenenfalls ein geeignetes Abführmittel verschreiben.
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Dr. Paul Hammer
CEO & Founder
Dr. Paul Hammer ist Gründer und CEO der BIOMES NGS GmbH. Paul promovierte 2012 in Systembiologie und Bioinformatik.
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