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Veggie-Boom: Wie gesund ist fleischlos wirklich?
Veggie-Boom: Wie gesund ist fleischlos wirklich?
Wildau, 26. Juli 2021 – Immer mehr Menschen verzichten auf Fleisch oder insgesamt auf tierische Produkte. Insbesondere seit Beginn der Pandemie haben viele Menschen begonnen, sich vegetarisch zu ernähren. Das hat eine Datenanalyse des Biotechnologie-Unternehmens BIOMES gezeigt. Den Trend bestätigt auch der aktuelle Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Demnach hat der Verzehr von Fleischprodukten deutlich abgenommen: Nur noch 26 Prozent der Befragten essen diese täglich oder mehrmals täglich. Der Anteil der Vegetarier*innen liegt derzeit bei zehn, der von Veganer*innen bei zwei Prozent. Doch welchen Einfluss hat die fleischlose Ernährungsweise auf unser Wohlbefinden und unsere Darmflora? Die Expert*innen von BIOMES fassen aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zusammen.
1. Nicht alle Vegetarier*innen essen nur Gesundes
Für viele Menschen, die auf Fleisch verzichten, stehen Aspekte wie Tier- und Umweltschutz im Vordergrund, und nicht unbedingt die eigene Gesundheit. Wer sich vegetarisch ernährt, kann also grundsätzlich genauso zu fettigem Essen und Zuckerbomben greifen. Dennoch zeigen Studien, dass Menschen, die Fleisch von ihrem Speiseplan streichen, sich intensiver mit ihrer Ernährung auseinandersetzen. Sie achten insgesamt auch stärker auf ihre Fitness als Mischköstler*innen, treiben mehr Sport, trinken weniger Alkohol und rauchen seltener. Diese Aspekte spielen für die Gesundheit ebenfalls eine bedeutende Rolle.
2. Verzicht auf Fleisch kann Krankheiten vorbeugen
Bei einer ausgewogenen Ernährung besteht für Vegetarier*innen eine geringere Wahrscheinlichkeit, übergewichtig zu werden oder von chronischen Krankheiten wie Diabetes Typ 2 oder Bluthochdruck betroffen zu sein. Dies beweist eine höhere Konzentration der wichtigen Stoffe Acetat, Butyrat und Propionat in den Stuhlproben von Veganer*innen und Vegetarier*innen im Vergleich zu Fleischesser*innen. Die Langzeitbeobachtungsstudie EPIC-Oxford zeigt zudem, dass der Fleischverzicht entscheidend ist, um Herz- und Kreislauf-Erkrankungen sowie Krebs vorzubeugen. Schon der Verzicht auf rotes und stark industriell verarbeitetes Fleisch wirkt sich positiv aus, da dieses eine hohe Menge an Cholesterin und gesättigten Fetten enthält.
3. Gute Darmflora dank pflanzenbasierter Ernährung
Pflanzliche Kost ist reich an Ballaststoffen wie Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchten, die Präbiotika enthalten. Von diesen ernähren sich insbesondere solche Darmbakterien, die das Immunsystem stärken und Darminfektionen vorbeugen. Eine Ernährung auf Basis von Pflanzen unterstützt entsprechend gesundheitsfördernde Bakterienstämme wie die sogenannten „Eubacterium eligens“ und „Faecalibacterium prausnitzii“. Auch die Vielfalt der Darmbakterien insgesamt ist bei Vegetarier*innen und Veganer*innen tendenziell höher.
Dr. Paul Hammer, Systembiologe und Gründer von BIOMES, erklärt: „Wie so oft im Leben lässt die Frage, wie gesund die vegetarische Ernährung ist, keine pauschale Antwort zu. Denn ein Steak pro Monat erhöht nicht unmittelbar das Herzinfarktrisiko, sondern erst ein hoher Fleischkonsum. Dennoch können Menschen, die häufig an Verstopfungen oder anderen Verdauungsproblemen leiden, ihre Lebensqualität in vielen Fällen durch eine vegetarische Ernährung verbessern sowie Krankheiten vorbeugen. Wer es ausprobieren möchte, der kann inzwischen auf eine Vielzahl von Soja- und Fleischersatzprodukten zurückgreifen. Noch wichtiger ist es jedoch, Obst, Gemüse und weitere Ballaststoffe regelmäßig in den Speiseplan zu integrieren. Dann werden wir mit einer gestärkten Darmflora belohnt – und das spüren wir auch.“